In Reicho bereitet sich die Künstlerin Uta Kilian-Moes auf ein aufregendes Wochenende vor, das im Zeichen der offenen Ateliers steht. Am 21. und 22. September von 11 bis 18 Uhr wird ihr Atelier für Besucher zugänglich sein. Kilian-Moes, die im benachbarten Teltow-Fläming wohnt, transportiert nicht nur ihre neuesten Kunstwerke dorthin, sondern sorgt auch für ausreichend Licht in ihrem kreativen Raum. Ihre Arbeiten sind das Resultat eines leidenschaftlichen Experimentierens, das sie in den letzten Monaten angestoßen hat.
Die Künstlerin bezeichnet ihr Atelier in Reicho als ihren „Sommerort“ und schätzt die kreative Vernetzung, die über die Grenzen von Brandenburg hinaus besteht. Vor etwa vier Monaten war ihr Atelier einer der westlichsten Punkte des Netzwerks „Offene Ateliers“, nun ist es der östlichste. Diese Mobilität ermöglicht es ihr, Kunst in unterschiedlichen Kontexten zu schaffen und die Region Jessen als lebendigen Kunststandort zu fördern.
Kreative Materialien und innovative Prozesse
Die Werke von Kilian-Moes entstehen oft aus Materialien, die andere verwerfen würden. „Ich arbeite mit dem, was verfügbar ist“, erklärt sie und macht damit deutlich, dass Nachhaltigkeit und Kreativität Hand in Hand gehen können. Sie zeigt auf ein Objekt, das Erde aus Reicho enthält – ein Beispiel dafür, wie sie natürliche Substanzen in ihre Kunst integriert. Zudem experimentiert sie mit Platanenrinde und zaubert aus vermeintlichem Müll ansprechende Kunstwerke. In ihrer neuesten Kreation verwandelt sie Überbleibsel von Überraschungseiern in schimmernde goldene Figuren, die sowohl an die Wand gehängt als auch aufgestellt werden können.
Ein weiteres ihrer Werke trägt den Titel „Verstrickung“, in dem fünf Barbie-Puppen in einen Karton eingewickelt sind. Diese dramatische Darstellung thematisiert den ständigen Kampf um Schönheit und Akzeptanz, der in unserer Gesellschaft herrscht. „Sie sind gefangen in ihrem Mühen nach Makellosigkeit“, erklärt Kilian-Moes und verweist auf die Umstände, die oft übersehen werden, wenn es um gesellschaftliche Erwartungen geht.
Kilian-Moes lässt sich nicht in eine Schublade stecken. Ihre Werke variieren nicht nur in Techniken und Materialien, sondern auch in der Ausdrucksweise. „Ich möchte nicht nur eine bestimmte Richtung verfolgen“, betont sie. Ihre Herangehensweise sei mehr eine Entdeckungstour durch die Kunstwelt. „Manchmal greife ich den Pinsel wie ein Schlagzeuger zu Trommelstöcken“, erzählt sie und zeigt damit den spielerischen Einfluss, den Musik auf ihre Arbeit hat.
Ein Erlebnis für die Besucher
Die bevorstehenden Tage der offenen Ateliers sind für sie sowohl eine Chance, ihre neuesten Werke zu präsentieren, als auch ein Moment des Austauschs und der Inspiration. „Ich bin gespannt, wer zu mir finden wird und wie der Tag ablaufen wird“, sagt sie mit Vorfreude. Im Rahmen dieser Veranstaltung möchte Kilian-Moes den Besuchern nicht nur ihre Werke zeigen, sondern ihnen auch Einblicke in ihren kreativen Prozess gewähren.
Kilian-Moes erhebt keinerlei Ansprüche auf Vertrautheit in ihren Arbeiten, sondern ermuntert die Zuschauer, selbst zu interpretieren. Ihr Atelier in Reicho soll ein Raum sein, der zu Entdeckungen einlädt und zum Nachdenken anregt. „Mal sehen, was passiert“, fasst sie ihre Erwartungen an das Wochenende zusammen.
In der lebendigen Atmosphäre von Reicho fühlt sich die Künstlerin wohl. Die Region wird durch ihre unermüdliche Arbeit und Leidenschaft für Kunst belebt und aufgewertet. Uta Kilian-Moes ist nicht nur eine Künstlerin, sondern auch eine Brückenbauerin zwischen verschiedenen kreativen Welten.
Für weitere Informationen zu den bevorstehenden Tagen der offenen Ateliers und den kreativen Arbeiten von Uta Kilian-Moes, sehen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www.mz.de.