Brandenburg an der Havel steht am Rande eines Versorgungsnotstands! Die Verbraucherzentrale könnte bald geschlossen werden, und das bedeutet für die hilfesuchenden Bürger: Einmal zur Beratungsstelle im Potsdamer Hauptbahnhof – denn die Stadt lässt sie im Stich! Dieser schockierende Umstand ist das Resultat eines erbitterten Streits zwischen der Kommune und dem Verbraucherschutzverein, obwohl beide Parteien öffentlich von einem Konflikt absehen.
Der Zwist nahm seinen Anfang Ende 2022, als die Verbraucherzentrale ihren langjährigen Standort in der Kurstraße aufgeben musste, weil die Räume ekelerregend marode waren – nicht barrierefrei und ohne Besucher-WC, wie Geschäftsführer Christian Rumpke uns verrät! Trotz zuvor jährlicher Zuschüsse von 15.000 Euro, fand sich kein geeigneter Ersatzstandort. Stattdessen kam das provisorische Digimobil ins Spiel, das jedoch nicht für den Dauerbetrieb in größeren Städten gemacht war und nun ebenfalls eingestellt wird.
Antrag auf Jahresförderung
Die Situation eskaliert weiter! Die Verbraucherzentrale hat jetzt neue Räumlichkeiten im Deutschen Dorf in Sicht, wo nur noch an zwei Tagen pro Woche Beratungen angeboten werden. Bei dieser drastischen Reduzierung kann der Verein nicht mehr von der Stadt erwarten, was er früher bekam. Die Lösung? Ein neuer Antrag auf einen reduzierten Zuschuss von 6.000 Euro jährlich wurde gestellt!
Alexandra Adel, die Beigeordnete des Freien Wähler, zeigt sich empört über die Entscheidung der Verbraucherzentrale, die vorgeschlagenen Räumlichkeiten abgelehnt zu haben. „Um zu den Ansprüchen des Vereins zu passen, waren die von der Stadt angebotenen Räume nicht geeignet,“ äußert sie sich über die missliche Lage. Auch die telefonische Vereinbarung von Terminen stört sie; vor allem, weil wichtige Unterlagen oft gesichtet werden müssen. Am 30. Oktober wird die Stadtverordnetenversammlung einen Beschluss über die Vergabe des Zuschusses fassen. Andernfalls müssen die Bürger wohl oder übel nach Potsdam reisen!