Die Wetterlage in Europa ist derzeit durch extreme Niederschläge geprägt, die von einem Unwettertief ausgehen, das in der Nähe von Ungarn seinen Ursprung hat. Dieses Tief bringt warme, feuchte Luft zusammen mit kalter Polarluft und sorgt für gefährlichen Dauerregen. In den Alpen kommt es zudem zu erheblichen Schneefällen, die die Situation weiter verschärfen können.
In den letzten 48 Stunden haben einige Regionen bereits Regenmengen erlebt, die normalerweise erst im gesamten September fallen. Bis zum Sonntag werden in vielen Gebieten weitere 100 bis 200 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet, mit regionalen Spitzen von bis zu 300 Litern. Hauptsächlich betroffen sind Gebiete vom Grenzgebiet zwischen Polen und Tschechien bis nach Nordösterreich.
Stromausfälle und Evakuierungen
In Tschechien sind mehr als 60.000 Haushalte ohne Strom, besonders in der Verwaltungsregion um Ústí nad Labem, die an die Grenze zu Sachsen grenzt. Starke Winde und aufgeweichte Böden haben dazu geführt, dass Bäume auf Freileitungen gefallen sind. Auch im Bahnverkehr gab es Schwierigkeiten, da umgestürzte Bäume mehrere Strecken blockierten.
In Österreich wurden bereits erste Evakuierungen in der Region Niederösterreich veranlasst, darunter Teile der Stadt Langenlois. Die Pegelstände von Flüssen wie der Donau steigen stark, und durch mobile Hochwasserschutzmaßnahmen versucht man, die Lage zu stabilisieren. Experten rechnen mit einem Hochwasser, das statistisch nur einmal in 30 oder sogar 100 Jahren auftritt.
Hochwassergefahr in mehreren Ländern
Die Wasserstände der Elbe und ihrer Nebenflüsse in Sachsen meiden gefährliche Szenarien. In Dresden wird ein Anstieg des Wasserstandes zwischen 6 und 7 Metern vorausgesagt, was die Alarmstufe 3 auslösen würde. Bereits jetzt zeigt der Pegel der Elbe in Dresden einen Anstieg von etwa 80 cm seit Donnerstag.
In Tschechien ist die Situation ebenfalls angespannt. Viele Flüsse haben die Alarmstufen erreicht, und in mehreren Regionen wurde die dritte Hochwasserstufe ausgerufen. Besonders in Mikulovice kämpfen die Einsatzkräfte gegen die Wassermassen, die bereits in die Straßen eindringen.
In Polen mussten zwei Dörfer evakuiert werden, da die starken Regenfälle zu einem Anstieg der Wasserstände in vielen Flüssen führten. In Alberta hoben die Behörden eine Evakuierungsanordnung für 400 Bewohner in Glucholazy nahe der tschechischen Grenze aus.
Die Wetterlage wird sich in den kommenden Tagen weiter zuspitzen, da weitere Niederschläge prognostiziert sind. Besonders im Chiemgau in Bayern werden große Regenmengen erwartet, die gefährliche Überschwemmungen nach sich ziehen könnten. Die alarmierenden Bedingungen stellen eine ernsthafte Herausforderung für die Behörden in den betroffenen Ländern dar, die alle Anstrengungen unternehmen, um die Bevölkerung zu schützen.
Die aktuellen Niederschlagssummen in verschiedenen Regionen sind alarmierend. In Deutschland, insbesondere in Bayern, wurden bereits 81 Liter pro Quadratmeter gemessen, während Österreich Regionen wie die Rudolfshütte in Salzburg mit 140 Litern pro Quadratmeter verzeichnen kann. In Tschechien werden ebenfalls signifikante Mengen um 107 Liter pro Quadratmeter dokumentiert.
Experten sind sich einig, dass die komplexe Wetterlage mit dem Unwettertief und den damit verbundenen Regenmengen eine bedeutende Gefahr darstellt. Ihr Ursprung liegt in der Fünf-b-Wetterlage, die kalte Polarluft mit feuchter Mittelmeerluft kombiniert. Eine solche Entwicklung ist häufig der Auslöser für historische Hochwasserereignisse an der Donau, die in den letzten Jahrzehnten stattgefunden haben.
Insgesamt ist die Lage sehr ernst und erfordert umfassende Maßnahmen seitens der Behörden, um die Auswirkungen dieser extremen Wetterbedingungen zu mindern. Die Bevölkerung wird aufgefordert, besondere Vorsicht walten zu lassen, da weitere Regenfälle und mögliche Überschwemmungen bevorstehen. Der Verlauf der Situation muss weiterhin genau beobachtet werden, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Für weitere Informationen zur aktuellen Wetterlage und den erwarteten Entwicklungen können Sie www.wetteronline.de besuchen.