Vor dem Hintergrund eines tiefen Luftdruckgebiets über Nordwesteuropa bleibt die Wetterlage in Sachsen weiterhin instabil und regnerisch. Ein Tief, das zuletzt das Wettergeschehen beeinflusste, schwächt sich zwar allmählich ab, bleibt jedoch vorerst aktiv. Kühle Meeresluft strömt in die Region, was zu wechselhaftem Wetter führt. Eine nachhaltige Wetterberuhigung erwartet die Bewohner des Freistaats erst ab Dienstag. Das lässt viele Menschen gespannt auf die kommenden Tage blicken.
In den letzten 24 Stunden gab es in Ostsachsen und im Erzgebirge erhebliche Niederschläge, die zwischen 30 und 100 Liter pro Quadratmeter lagen. In angrenzenden Gebieten Tschechiens und Südpolens, wie dem Isergebirge und dem Riesengebirge, fielen sogar mehr als 100 Liter pro Quadratmeter, während im Einzugsgebiet der Moldau die Niederschlagsmengen zwischen 50 und 80 Litern variierten. Trotz einer kurzfristigen Beruhigung der Regenfälle am heutigen Nachmittag, sind für den morgigen Tag erneut Regenfälle angekündigt, allerdings in geringeren Mengen als in den vergangenen Tagen.
Hohe Wasserstände und Hochwasserwarnungen
Besonders besorgniserregend ist die hydrologische Situation in der Region. Die Wasserführung sowohl in der sächsischen Elbe als auch im tschechischen Einzugsgebiet hat stark zugenommen. An den Pegeln Schöna und Dresden wird mit einem Überschreiten der Alarmstufe 3 (600 cm) gerechnet, wobei Schöna bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag die Grenzen überschreiten könnte. Auch nach dieser ersten Alarmbereitschaft ist ein Anstieg auf die Alarmstufe 4 nicht auszuschließen, was bedeutet, dass die Pegelwerte noch weiter steigen werden.
Der Hochwasserscheitel wird am Donnerstag, dem 19. September, in Dresden und Schöna erwartet. Auch am Pegel in Riesa wird für diesen Zeitraum ein Anstieg in Bereichen der Alarmstufe 3 prognostiziert. Für Torgau ist ebenfalls mit einem möglichen Anstieg bis zur Alarmstufe 3 zu rechnen, sodass die Lage weiterhin angespannt bleibt.
Die Niederschläge der letzten Tage haben auch die Wasserstände in der Lausitzer Neiße, der Spree und der Schwarzen Elster beeinflusst. Hier wurde in den vergangenen Nächten an mehreren Hochwassermeldepegeln der Alarmstufe 1 überschritten, und am Pegel Großschweidnitz im Spree-Gebiet wurde sogar die Alarmstufe 2 erreicht. Während sich die Situation heute vorübergehend entspannen könnte, wird ab Sonntag mit weiteren Niederschlägen gerechnet, die einen schnellen Anstieg der Wasserstände zur Folge haben könnten.
Besonderes Augenmerk gilt der Lausitzer Neiße, speziell ihrem Oberlauf sowie nach der Mündung der Smeda/Witka, wo die ab Sonntag erwarteten Niederschläge die Wasserstände schnell ansteigen lassen könnten. Aktuellen Prognosen zufolge ist auch hier das Überschreiten der Alarmstufe 3 nicht ausgeschlossen, was die Verantwortlichen zu weiteren Maßnahmen anregen könnte.
Die meteorologischen Entwicklungen und die damit verbundenen hydrologischen Veränderungen erfordern eine enge Beobachtung der Situation. Anwohner und Reisende werden aufgefordert, sich regelmäßig über die aktuellen Wasserstände und Wetterprognosen zu informieren. Für weiterführende Informationen über die aktuellen Entwicklungen empfiehlt sich ein Blick auf die Berichterstattung auf www.l-iz.de.