In einer besorgniserregenden Wendung für die Region Guben, hat die Indorama-Gruppe, die Muttergesellschaft des Kunstfaser-Herstellers Trevira, angekündigt, bis Mitte 2025 insgesamt 210 Arbeitsplätze abzubauen. Dieser Schritt folgt auf vergangene Maßnahmen, bei denen bereits rund 100 Stellen im selben Werk gestrichen wurden. Die Auswirkungen dieser Entscheidung kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, insbesondere für die Mitarbeiter und deren Familien, die seit vielen Jahren in der Branche tätig sind.
Der Hauptgrund für diesen massiven Stellenabbau ist eine notwendige Umstellung in der Produktion, die von Indorama als Reaktion auf den steigenden wirtschaftlichen Druck in der Wettbewerbslandschaft der Chemiefaserindustrie bezeichnet wird. Insbesondere wird die Produktion von Polyester-Filamentgarnen vor Ort eingestellt. Stattdessen soll sich das Werk in Guben auf die Herstellung nachhaltiger PET-Filamente konzentrieren. Indorama plant, die Filamentproduktion von den italienischen Standorten aus zu übernehmen, was den Standort Guben stark verändern wird.
Informationen über den Stellenabbau
Der Geschäftsführer von Indorama Germany, Klaus Holz, bestätigte die Pläne und betonte, dass man sich der enormen Auswirkungen des Stellenabbaus bewusst sei, diese jedoch aus unternehmerischer Sicht notwendig seien. „Die Entscheidung erfordert unser Handeln“, erklärte Holz. Die Mitarbeiter wurden am Donnerstag über die beunruhigenden Veränderungen informiert und es wurde versichert, dass der Stellenabbau „sozialverträglich“ gestaltet werden solle.
Für die Belegschaft von Trevira in Guben bedeutet diese Ankündigung eine massive Unsicherheit, da viele von ihnen ihr ganzes Berufsleben in diesem Werk verbracht haben. Bürgermeister Fred Mahro, der die Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft spürt, beschreibt die Situation als einen „Stich ins Herz“ für die Industrie in Guben. Er hebt hervor, dass das Werk als Herzstück des regionalen Industriegebiets gilt und betont, dass die Gedanken an die betroffenen Mitarbeiter und deren Zukunft am wichtigsten sind.
Momentan beschäftigt das Gubener Werk ungefähr 550 Mitarbeiter, und die Verhandlungen über einen Sozialplan zwischen Unternehmens- und Arbeitnehmervertretern sollen in den kommenden Wochen beginnen, um die Entlassungen so fair wie möglich zu gestalten. Der Hinweis auf die bereits erfolgten Stellenstreichungen zu Beginn des Jahres hat die Besorgnis über die Zukunft des Standorts und der Mitarbeiter nur verstärkt.
Die Entscheidung von Indorama ist nicht nur ein Rückschlag für die direkt betroffenen Mitarbeiter, sondern wirft auch Fragen zur Zukunft des Werkes in Guben auf. Branchenkenner und Lokalpolitikern ist bewusst, dass die Transformation in der Produktion und der Stellenabbau langfristige Folgen haben können. Für weiterführende Informationen und eine tiefere Analyse der Situation, siehe den Bericht auf www.tagesschau.de.