Der Geschäftsführer der Potsdamer Biosphäre, Sebastian Leifgen, hat entschieden, sein Amt vorübergehend ruhen zu lassen. Diese Bestätigung kam von der ProPotsdam Naturerlebnis GmbH auf Anfrage des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb).
Die Hintergründe seines Rückzugs sind brisant. Vor einigen Tagen tauchte ein anonymer Brief auf, in dem Leifgen von angeblichen Führungskräften schwerwiegendes Fehlverhalten vorgeworfen wird. Um die Vorwürfe eingehend zu prüfen, hat die ProPotsdam Naturerlebnis GmbH eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Bis zur Klärung dieser Angelegenheit wird Volker Theobald, der zweite Geschäftsführer, die Geschäfte allein führen.
Leifgen selbst hat die meisten Anschuldigungen in einem Interview mit der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ zurückgewiesen. Er wollte sich über einige der sehr persönlichen Vorwürfe nicht äußern. Auch gegenüber den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ hat er die Vorwürfe bestritten und betont, dass er sich unfair behandelt fühlt.
Über die Biosphäre Potsdam
Die Biosphäre Potsdam ist nicht nur ein Tropenhaus, sondern auch ein wichtiger Veranstaltungsort mit regelmäßig wechselnden Ausstellungen. Sie befindet sich im Norden Potsdams und gehört zur Stadt. Ursprünglich war das Gelände ein militärisch genutztes Areal, das für die Bundesgartenschau 2001 umgestaltet wurde. Im September 2002 wurde das Tropenhaus eröffnet. Der Betrieb wird von der ProPotsdam Naturerlebnis GmbH, einer Tochtergesellschaft der städtischen Bauholding Pro Potsdam, geführt.
Es ist zu beachten, dass der Betrieb der Biosphäre wirtschaftlich nicht tragfähig ist und jährlich mit rund zwei Millionen Euro von der Stadt bezuschusst wird. Diese finanzielle Unterstützung hat in der Vergangenheit regelmäßig zu Kritik geführt, unter anderem vom Bund der Steuerzahler. In der Folge wurde beispielsweise im Herbst 2024 der Restaurantbetrieb stark eingeschränkt.
Die Situation bleibt angespannt und wird möglicherweise weitreichende Konsequenzen für die Zukunft der Biosphäre und deren Management haben. Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen dieser Situation wird auf eine umfassende Berichterstattung verwiesen, wie auf www.tagesschau.de berichtet.