Der kürzlich eintretende Skandal um den Tod von 69 schwangeren Jungrindern während eines kontroversen Tiertransports in die Türkei hat zu heftigen Diskussionen geführt. Der Landrat des Landkreises Elbe-Elster, Christian Jaschinski, reagierte mit Nachdruck auf die Vorwürfe von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der die Verantwortung für die tragischen Umstände auf das Veterinäramt schob. Jaschinski wies darauf hin, dass das Amt strikt nach den geltenden Rechtsvorschriften handelte und keine basis hatte, den Transport zu verweigern.
Dieser Transport, der im September 2024 durchgeführt wurde, fand unter kritischen Umständen statt. Die Tiere, die aus den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg stammten, wurden auf Türkischem Boden an der bulgarisch-türkischen Grenze festgehalten. Trotz negativer Tests auf die Blauzungenkrankheit waren die Rinder mehrere Wochen in unsäglichen Zuständen gefangen, was schließlich zu ihrem Tod führte. Diese Umstände machten die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN auf die unhaltbaren Bedingungen aufmerksam.
Der Transport und seine Konsequenzen
Die genauen Umstände des Transports lassen sich als grauenhaft charakterisieren. Nachdem der Transporter mit den Tieren aus Elbe-Elster abgefahren war, wurde er an der Grenze, die für Kühe und andere Nutztiere problematisch ist, festgehalten. Die überlebenden Tiere mussten in einem Zustand furchtbaren Leidens enden, während die Situation durch mangelnde diplomatische Interventionen noch verschärft wurde. Laut Aussagen von Jaschinski und Berichten von Tierschutzorganisationen wurde die unzureichende zwischenstaatliche Kommunikation als Mitursache identifiziert.
Die zur Schlachtung vorgesehenen Tiere wurden im grenznahen Schlachthof in Edirne unter Bedingungen getötet, die weit entfernt von humanen Standards sind. Ohne vorherige Betäubung werden die hochträchtigen Kühe meist geschlachtet, was zusätzliches Leid für die Tiere bedeutet. Die Föten in ihrem Mutterleib qualvoll erstickt zu sehen, ist ein Bild, das die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN und viele andere in der Öffentlichkeit nicht hinnehmen wollen.
Kritik an der Bundesregierung und Tierschutzforderung
VIER PFOTEN hat die Vorgehensweise des Veterinäramtes und der beteiligten Transporteure scharf kritisiert und Strafanzeige gegen diese gestellt. Sie argumentieren, dass der Transport hätte verhindert werden müssen, da von Anfang an klar war, dass die Türkei die Tiere aufgrund der bestehenden Blauzungenkrankheit nicht akzeptieren würde. „Es ist tragisch zu sehen, wie sich das Tierleid über Wochen hätte vermeiden lassen“, meinte die Tierschutzexpertin Ina Müller-Arnke. Sie forderte nicht nur ein sofortiges Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten, sondern auch ein Umdenken auf politischer Ebene.
Experten warnen bereits seit längerem davor, dass die vorhandenen gesetzlichen Regelungen unzureichend sind, um das Wohl der Tiere zu gewährleisten. Sowohl Jaschinski als auch die Tierschutzorganisation setzen sich vehement für ein generelles Verbot von Lebendtiertransporten in Nicht-EU-Länder ein. Der Landrat stellte klar, dass diese Entscheidung nur auf Bundesebene realisierbar ist und fordert dazu eine klarere gesetzliche Basis.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass der Skandal eine breitere Debatte über den Tierschutz anstoßen könnte. Mit einem klaren Handlungsbedarf auf Bundesebene könnte es gelingen, derart tragische Ereignisse in der Zukunft zu verhindern. Ein generelles Transportverbot für lebende Tiere in nicht-EU-Länder steht auf der Agenda und sollte in der politischen Diskussion ernsthaft in Betracht gezogen werden. Der Vorfall hat die Dringlichkeit verdeutlicht, mit der solche Regelungen erlassen werden müssen.
Für detailliertere Informationen zu dieser Thematik können Interessierte einen Blick auf den Artikel von www.niederlausitz-aktuell.de werfen.
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