In Brandenburg wird es für Menschen in akuten medizinischen Notfällen immer riskanter! In den Landkreisen Spree-Neiße und Ostprignitz-Ruppin überschreiten die Rettungsdienste alarmierend häufig die gesetzlich festgelegte Hilfsfrist von 15 Minuten. Nur in 81 respektive 82 Prozent der Fälle treffen die Rettungswagen rechtzeitig am Einsatzort ein, wie eine Untersuchung des Potsdamer Gesundheitsministeriums zeigt. Diese erschreckenden Zahlen stammen aus einer Anfrage der AfD-Landtagsabgeordneten Birgit Bessin und Daniela Oeynhausen. Während in der ländlichen Uckermark eine ordentliche Quote von 93 Prozent und die Städte Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder) sogar 96 Prozent erreichen, bleibt die alarmierende Situation in den Problemkreisen bestehen, was die Verantwortlichen unter Druck setzt, wie auch aerztezeitung.de berichtet.
Die Lage spitzt sich weiter zu: Im Jahr 2022 konnten nur die Städte Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder) die gesetzlichen Vorgaben einhalten. Während in Potsdam und Cottbus sowie in sämtlichen Landkreisen die Einsatzkräfte viel zu oft zu spät eintrafen, wurde insbesondere im Landkreis Spree-Neiße die gesetzliche Hilfsfrist wiederholt stark verfehlt. Im Vorjahr lag die Quote bereits bei nur 81 Prozent. Die Abgeordneten fordern, Maßnahmen zu ergreifen, damit die Rettungsdienste besser ausgestattet werden. Der CDU-Politiker Gordon Hoffmann warnt davor, Menschen könnten durch mögliche Gebühren für angeblichen Rettungswagenmissbrauch davon abgehalten werden, im echten Notfall Hilfe zu rufen. „Wir müssen die Träger dazu bringen, die Fristen überall einzuhalten“, so Hoffmann, wie auch nordkurier.de klarstellt.
Unzureichende Reaktion auf Notfälle
Laut dem Brandenburgischen Rettungsdienstgesetz ist es verpflichtend, dass die Rettungsdienste in 95 Prozent aller Fälle innerhalb der 15 Minuten am Einsatzort sind. Doch die Realität sieht anders aus: Im Jahr 2021 noch konnten die Rettungsdienste in Cottbus die Frist einhalten, 2022 war das nicht mehr der Fall. Das Gesundheitsministerium erwartet erst im kommenden Frühjahr neue Zahlen für das Jahr 2022 und kündigt gleichzeitig eine Evaluation der Hilfsfristen an. Es bleibt zu hoffen, dass Maßnahmen zur Verbesserung ergriffen werden, denn die bisherige Entwicklung könnte katastrophale Folgen für die Notfallversorgung in Brandenburg haben.