Nach einer beeindruckenden Karriere in der Hochschulbildung verabschiedet sich Professor Dr. Thomas Götze in den Ruhestand. Götze, dessen Wurzeln in der Stadt Brandenburg liegen, hat über zwei Jahrzehnte an der Technischen Hochschule Brandenburg (THB) gewirkt und maßgeblich zur Entwicklung des Ingenieursektors beigetragen.
Sein beruflicher Weg begann Anfang der 1990er Jahre, als er als Stadtverordneter des Neuen Forums aktiv war und an der Gründung der damaligen Fachhochschule teilnahm. Im Jahr 1994 fand er schließlich als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Maschinenbau seinen Platz an der Hochschule und startete somit einen neuen und aufregenden Karriereabschnitt.
Akademische Entwicklung und Projekte
Während seiner Zeit an der THB sammelte Götze nicht nur erste Lehrerfahrungen, sondern realisierte auch zahlreiche Industrieprojekte. Der Anreiz zu einer Promotion, die ihm in der DDR verwehrt blieb, führte ihn für zwei Semester an das Institut für Produktentwicklung in Karlsruhe. Dort widmete er sich der Entwicklung eines Parallelstrang-Getriebes und absolvierte im Oktober 2004 erfolgreich seine Promotionsprüfung.
2007 wechselte Götze an die Hochschule Magdeburg, wo er eine Professur für Getriebe- und Antriebstechnik annahm. Die Rückkehr nach Brandenburg im Jahr 2015 war für ihn eine Rückkehr in die Heimat sowie die Gelegenheit, sich wieder intensiver mit seiner Disziplin auseinanderzusetzen.
In seiner Funktion als Professor für Antriebstechnik leitete Götze von 2017 bis 2020 den Fachbereich Technik und entwickelte unter anderem den Bachelor-Studiengang Elektromobilität. Seine Initiative erstreckte sich auf verschiedene spannende Projekte, einschließlich Konstruktionswettbewerben und der Ringvorlesung zu Klima-Energie-Nachhaltigkeit. Besonders bemerkenswert ist auch das Patellometer, ein von ihm mit Entwickelten Gerät, das im Brandenburger Klinikum zur Messung der Beweglichkeit der Kniescheibe eingesetzt wird.
Eine weitere seiner Erfindungen ist die Radar-Draisine, die dazu dient, den Boden unter Gleisen auf Weltkriegsmunition zu scannen, und die sowohl in technischer als auch in gesellschaftlicher Hinsicht Bedeutung erlangte.
Abschied und Wertschätzung
Bei der feierlichen Verabschiedung würdigte THB-Präsident Prof. Andreas Wilms Götzes Engagement: „Prof. Götze ist ein Ingenieur mit großer Leidenschaft, der durch sein gesellschaftliches Engagement in der Stadt Brandenburg beeindrucken konnte.“ Gemeinsam mit dem aktuellen Dekan des Fachbereichs Technik, Prof. Justus Eichstädt, überreichte er Götze die Abschiedsurkunde des Landes Brandenburg als Zeichen der Dankbarkeit für seine wertvolle Arbeit.
„Insgesamt hat sich Thomas Götze 22 Jahre für unsere Hochschule engagiert und diese sowie den Fachbereich Technik entscheidend begleitet“, betonte Eichstädt. „Die Studierenden standen dabei stets an erster Stelle.“
Obwohl sich Götze offiziell in den Ruhestand verabschiedet hat, wird er im laufenden Wintersemester weiterhin als Lehrbeauftragter tätig sein und einige Vorlesungen halten. So bleibt er der THB noch ein wenig länger erhalten und kann seine Erfahrungen weiterhin an die nächste Generation von Ingenieuren weitergeben.
Die Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Thomas Götze ist außerdem als Aufzeichnung verfügbar, sodass Interessierte einen Einblick in sein reiches Wissen und seine Leidenschaft für die Technik gewinnen können. Der vollständige Bericht über die Veranstaltung ist auf meetingpoint-brandenburg.de nachzulesen und bietet weitere faszinierende Details zu Götzes Werdegang.