Helmut Eickhoff, ein bemerkenswerter Mann aus Perleberg, feierte kürzlich seinen neunten Geburtstag. Seine Lebensgeschichte beginnt in Hamburg, wo er 1935 zur Welt kam. Der Weg des Jubilars führte über zahlreiche Umwege in die charmante Rolandstadt, wo er seit circa 60 Jahren lebt. Eickhoff hat eine Vergangenheit, die ihn geprägt hat, und er ist bereit, seine Erinnerungen mit anderen zu teilen.
Der Zweite Weltkrieg markierte einen tiefen Einschnitt in Eickhoffs Kindheit. Im Alter von nur acht Jahren erlebte er die Bombennacht vom 24. zum 25. Juli 1943, die seine Familie zwang, Hamburg zu verlassen. Zunächst suchte die Familie Zuflucht in Brahlstorf, wo sie in einem Wochenendhaus eines Bekannten unterkam. Eickhoff erinnert sich an den Umzug, bei dem sie nur das Nötigste mitnehmen konnten. „Ich hatte Sandalen, ein Hemd und eine Hose, mehr nicht,“ erzählt er.
Die Anfänge als Schneider
Nach der Flucht kamen sie in Dallmin unter, wo Eickhoff seine Schneiderlehre begann und stolz auf seinen Beruf zurückblickt. „Ich habe bei Weddingfeld in Karstädt gelernt,“ schreibt er voller Enthusiasmus über diese formative Zeit. Nach Abschluss seiner Lehre wechselte er in die Uniformschneiderei in Perleberg, wo er als Schneider für verschiedene Institutionen, darunter die NVA und die Volkspolizei, tätig war.
Mit 30 Jahren übernahm er die Leitung der Schneiderei, die er drei Jahrzehnte lang führte. Er war für neun Angestellte verantwortlich und gestaltete die Arbeitsabläufe und -prozesse. Nach der Schließung der Schneiderei wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit und nähte unter anderem für die Bundeswehr. Seine praktischen Fähigkeiten beschränkten sich dabei nicht nur auf Uniformen; auch persönliche Kleidungsstücke wie Mützen und Motorradkleidung für seine Söhne gehörten zu seinen Arbeiten.
Neben seiner beruflichen Laufbahn war Eickhoff auch als Musiker aktiv. „Ich habe immer nach dem Motto ,Sich regen bringt Segen‘ gelebt,“ erläutert er dem Bürgermeister von Perleberg, Axel Schmidt, der zu den Personen gehörte, die ihm zu seinem Geburtstag gratulierten. Bei Hochzeiten und traditionellen Bauernhochzeiten gastierte er oft, immer begleitet von Inge Hellwig, mit der er Saxophon und Akkordeon spielte.
Ein erfülltes Leben mit Erinnerungen
Seine 30 Jahre in der Uniformschneiderei endeten 1997, als Eickhoff in Rente ging. Er blickt auf ein erfülltes Leben mit vielen Erinnerungen zurück. Besonders stolz war er auf die Auszeichnung, die er zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum erhielt: eine spannende Reise nach Moskau, wo er unter anderem Lenin im Mausoleum besuchte und die Allunionsausstellung erkundete. Diese Erinnerungen sind lebendig und werden von Eickhoff und seiner Frau bis heute geschätzt.
Sein Leben in Perleberg begann 1965, als er zusammen mit seiner Frau in die Stadt zog. Ein Jahr später erwarben sie ihr eigenes Haus und gründeten ihre Familie. Für den Jubilar steht fest, dass die Zeit in dieser Stadt wertvoll für ihn ist, geprägt von sowohl persönlichen als auch professionellen Erfolgen. Helmut Eickhoff ist ein Symbol für die Resilienz und das Engagement, das zwischen den Zeilen seiner Geschichte durchscheint. Diese bewegenden Details und die positiven Erinnerungen machen seinen 90. Geburtstag zu einem feierlichen Anlass in der Stadt.