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Eisenbahner aus Wittenberge: Von der DDR nach Griechenland und zurück!

Wolfgang Sporleder, ein Eisenbahnliebhaber aus Wittenberge, hat eine faszinierende Reise hinter sich, die sein Leben für immer veränderte. Nach seiner Ausbildung zum Lokführer bei der Reichsbahn in den 1960er Jahren wurde er Teil des ehrgeizigen Eisenbahnprojekts DE-IC 2000 N, das die Lieferung von zwölf Triebzügen nach Griechenland zum Ziel hatte. „Ich hörte 1988 zum ersten Mal davon“, erinnert sich Sporleder, der damals im Bahnbetriebswerk Wittenberge arbeitete, das 1997 geschlossen wurde.

Seine Rolle als Ausbilder für Lokomotivführer führte ihn auf aufregende Testfahrten zwischen Paulinenaue und Neustadt/Dosse, wo die Strecke extra für höhere Geschwindigkeiten ausgebaut wurde. Doch die wahre Überraschung kam, als er und ein Kollege die Einladung erhielten, im August 1989 nach Griechenland zu reisen, um dort Lokführer auszubilden – ein Vorhaben, das für einen DDR-Bürger wie ihn außergewöhnlich war, da er keinen Reisepass hatte.

Überwachung und Geheimnisse

Die Stasi war auf Sporleder aufmerksam geworden, da er nicht nur ein lokales Bahnbetriebswerk führte, sondern auch durch seine Westverwandtschaft ins Visier geraten war. „Ich war kein Teil der Protestbewegung, aber ich unterstützte die Menschen, die auf die Straße gingen“, gesteht er. Trotz der Überwachung durch die Stasi erhielt er schließlich seinen Reisepass und reiste nach Athen, wo er die griechischen Lokführer ausbildete. „Die Stasi konnte nicht überwachen, dass ich meine Frau anrief“, schmunzelt Sporleder.

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Während seiner Zeit in Griechenland wurde er mit einer neuen Kultur konfrontiert und tauschte Drachmen gegen D-Mark, um Geld nach Hause zu bringen. „Ich konnte rund 800 D-Mark mitnehmen“, sagt er stolz. Doch die Rückkehr in die DDR war dramatisch, denn nur wenige Tage nach seiner Rückkehr fiel die Mauer am 9. November 1989, ein Ereignis, das er mit seiner Frau vor dem Fernseher verfolgte. „Ich bin froh, dass es gekommen ist“, bekräftigt Sporleder.

Die Reise nach Griechenland weckte in ihm das Fernweh, und er reiste nach dem Mauerfall oft in verschiedene Länder. Heute, mit 82 Jahren, bildet Sporleder immer noch Lokführer in Wittenberge aus und bleibt seiner Eisenbahnerfamilie treu, während sein Sohn und seine Tochter ebenfalls in der Branche tätig sind.

Quelle/Referenz
nordkurier.de

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