In dem kleinen Ort Berge, gelegen im malerischen nordwestlichen Zipfel der Prignitz, findet einmal im Monat ein ganz besonderer Wochenendmarkt statt. Dieser Markt erfreut sich seit seiner Gründung im August 2021 großer Beliebtheit und hat sich mittlerweile fest im Dorfleben etabliert. Besucher finden hier eine Vielzahl regionaler Produkte und können direkt von den Anbietern kaufen.
Die Idee für diesen Markt stammt vom Dorf- und Kulturverein „Leben in Berge“. Der Verein wollte einen Ort schaffen, an dem Bürger und Händler zusammenkommen, um die lokale Gemeinschaft zu stärken und den Menschen die Möglichkeit zu geben, hochwertige Produkte zu erwerben. So wird der Markt nicht nur zu einem Einkaufserlebnis, sondern auch zu einem sozialen Treffpunkt.
Ein vielfältiges Angebot aus der Region
Die angebotenen Waren sind vielfältig und stammen von Händlern aus der Prignitz sowie dem benachbarten Mecklenburg-Vorpommern. Stefanie Puhle, die ihre Produkte der Wildschlachtung und -verarbeitung vertreibt, hebt hervor, dass das Einkaufen hier bewusster geschieht als in größeren Städten. „Man spart sich die langen Wege zu einzelnen Händlern“, erklärt sie. Auch Mario Piehl, ein Fischer, bringt frischen und geräucherten Fisch an den Markt und schätzt das persönliche Miteinander mit den Kunden.
Besonders geschätzt wird die gemütliche Atmosphäre unter den Händlern. Bei der Ankunft können sie erst einmal einen Kaffee genießen und Informationen austauschen. Blumenhändlerin Regina Siebert aus Kuhbier sagt dazu: „Die Kunden kaufen hier bewusster ein, anders als in Städten.“ Diese Verbindung zwischen Verkäufern und Käufern trägt zur besonderen Stimmung des Marktes bei.
Trotz der Beliebtheit des Marktes müssen die Händler oft kämpfen, damit sich ihre Anfahrt nach Berge lohnt. Einige mussten ihre Teilnahme reduzieren oder ganz absagen. Susanne Scherfke-Weber, die Vorsitzende des Dorf- und Kulturvereins, berichtet von einem Hähnchenwagen, der nicht mehr kommt, weil sich das Geschäft für ihn nicht rentierte. „Die Händler leben vom Absatz, die Leute müssen auch kaufen“, erklärt sie nachdrücklich.
Veranstaltungen bereichern die Markttage
Der Markt findet von April bis Oktober einmal im Monat statt, während im November ein Adventsmarkt organisiert wird. In den Wintermonaten lohne sich der Wochenendmarkt aus wirtschaftlicher Sicht nicht, sagt Puhle, da viele Händler auf Weihnachtsmärkten unterwegs sind oder die Kunden in diesen Monaten tendenziell weniger ausgeben.
Um den Besuchern zusätzliches Entertainment zu bieten, werden an jedem Markttag verschiedene Attraktionen angeboten. So waren zuletzt Pilzberater anwesend, die Tipps für Pilzsammler gaben. Der Dorf- und Kulturverein hat es geschafft, die Attraktivität des Marktes kontinuierlich zu steigern und das Angebot um verschiedenste Veranstaltungen zu bereichern.
Die Selbermacher und Kunsthandwerker, wie die Keramikkünstlerin Gabi Endler, tragen ebenfalls zur Lebendigkeit des Marktes bei. Sie ist seit dem ersten Markt dabei und sagt: „Ich komme jedes Mal, weil ich diesen Wochenendmarkt am Leben halten möchte.“ Ihre selbst gefertigten Dekorationen finden großen Anklang bei den Besuchern.
Insgesamt betrachtet gelingt es dem Wochenendmarkt in Berge, eine facettenreiche Plattform für Händler und Käufer zu schaffen, die weit über den reinen Warenverkauf hinausgeht. Eine gelungene Mischung aus regionaler Productvielfalt, sozialem Austausch und kulturellen Angeboten macht den Markt zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Dorflebens.
