Im malerischen Innenhof des NABU-Besucherzentrums in Rühstädt dreht sich an diesem Tag alles um einen beliebten Obstsortenspektrum: den Apfel. Die Vielfalt an Apfelsorten zieht die Aufmerksamkeit der Besucher an, und die Veranstaltung verspricht, sowohl Genuss als auch Bildung zu bieten. Mutige Experimentierer haben sich versammelt, einige mit eigenen Apfelvorräten, und bringen richtige Vorfreude mit.
Die frischen Äpfel, darunter die alte Sorte Rotgestreifte gelbe Schafsnase sowie bekanntere Arten wie Boskop und Gloster, sind bereit, verarbeitet zu werden. Anne Fronia, eine Mitarbeiterin des Projekts, erläutert das Ziel der Veranstaltung: die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die unglaubliche Bandbreite und die Nutzungsmöglichkeiten dieser Früchte.
Die Verarbeitung der Frucht
Vorbereitungen sind bereits im Gange: Auf Holztischen liegen große Emaille-Schüsseln bereit, und eine Saftpresse sowie Apfelschredder warten auf ihren Einsatz. Insgesamt sind um die 15 Teilnehmer vor Ort, die begeistert sind. „Ich habe schon einiges über die Verarbeitung von Äpfeln gehört, doch das hier ist mein erstes Mal so direkt dabei“, erzählt eine Besucherin. Ihre Neugierde wird von der Veranstaltung „Vielfalt der Äpfel“ geweckt, die sie online entdeckte.
Die Familie aus Tangendorf, die extra angereist ist, zeigt besonderes Interesse an Nachhaltigkeit. Jana Werner sagt: „Es ist einfach toll, dass die Äpfel hier verwertet werden. Jedes Jahr fallen so viele Äpfel herunter, ich wollte immer schon lernen, wie man sie verarbeitet, und ich hoffe, die Kinder haben Spaß dabei.“
Eine erste Exkursion führt die Teilnehmer auf die Streuobstwiese, wo sie gemeinsam Äpfel sammeln und mehr über die Ökologie dieser einzigartigen Biotope erfahren. Während die Eltern informativ mit den NABU-Mitarbeitern sprechen, erkunden die Kinder mit Eifer kleine Informationsschilder, die über die hier lebenden Tierarten aufklären.
Die Bedeutung von Streuobstwiesen
Anne Fronia betont: „Streuobstwiesen sind wichtige Lebensräume für viele Pflanzen- und Tierarten. Hier gibt es eine große Vielfalt, die mit zunehmender Vernachlässigung bedroht ist, da die Wiesen nicht als wirtschaftlich rentabel betrachtet werden.“ Ziel der Veranstaltung ist es, die Öffentlichkeit auf den ökologischen Wert dieser Flächen hinzuweisen.
Die alten Prignitzer Apfelsorten, wie Jakob Lebel und Mutterapfel, zeigen sich in ihrer vollen Pracht auf der Wiese des Besucherzentrums. Hier wachsen auch andere Obstsorten wie Mirabellen und Kirschen. Während sich die Teilnehmer über die verschiedenen Eigenschaften der Äpfel informieren, wird schnell klar, dass der diesjährige Apfeljahrgang gut ausfällt; die Bäume haben reichlich Frucht getragen, und die Ernte ist vielversprechend.
Nach der Ernte geht es zurück ins Besucherzentrum, wo die gesammelten Äpfel sofort gewaschen und für die Verarbeitung vorbereitet werden. Die kleinen Helfer sind begeistert von der Apfelschneidemaschine, die es ihnen ermöglicht, auf einfache Weise Apfelringe zu schneiden und zu schälen. Diese werden dann in speziellen Dörrautomaten getrocknet, während die gemachten Säfte und Musformen bereits erwartet werden.
Die Veranstaltung zieht auch langjährige Besucher an. Anne Brandt aus Wittenberge, die viele Workshops im NABU-Besucherzentrum besucht hat, sagt: „Ich habe zwar keinen eigenen Obstbaum, aber die Themen, die hier behandelt werden, sind spannend und lehrreich.“ Mit jedem neuen Workshop, an dem sie teilnimmt, entdeckt sie facettenreiche Perspektiven rund um das Thema Obst und Naturschutz.
Details zur Meldung