Potsdam. Ein Skandal erschüttert das Potsdamer Rathaus! Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sieht sich schweren Vorwürfen der Vorteilsnahme im Amt gegenüber. Er soll in den letzten Jahren regelmäßig kostenfreie VIP-Tickets für Sportveranstaltungen in Potsdam in Anspruch genommen haben – und das nicht allein! Auch seine Frau genoss diese privilegierte Behandlung. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Neuruppin haben nun brisante Details ans Licht gebracht.
Wie kam es zu diesen skandalösen Vorteilen? Laut Informationen der MAZ erhielt Schubert die Tickets oft ohne eigenes Zutun, aber auch auf gezielte Nachfrage. Die Chefetage des 1. VfL Potsdam übermittelte ihm regelmäßig Einladungen für eine unbegrenzte Anzahl von Spielen. Auch seine Frau wurde als Selbstverständlichkeit in die Nutzung des VIP-Bereichs eingeplant. Ermittler haben sogar Schuberts Mobiltelefon ausgewertet und Chatverläufe mit Vereinsfunktionären entdeckt, die ein Bild von einem Oberbürgermeister zeichnen, der gezielt um Tickets bittet.
Die brisanten Details der VIP-Ticket-Affäre
Die Staatsanwaltschaft untersucht einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren, in dem Schubert fast 100 Spiele besuchte, während seine Frau etwa 60 Mal an seiner Seite war. Die VIP-Karten, die zwischen 75 und 150 Euro pro Spiel kosten, könnten Schubert und seiner Frau einen geldwerten Vorteil von mindestens 13.000 Euro verschafft haben. Doch die Ermittler sind sich einig: Bei vielen dieser Besuche handelte es sich nicht um repräsentative Aufgaben, sondern um private Vergnügungen.
Die entscheidende Frage bleibt: Handelt es sich um Vorteilsnahme im Amt? Die Staatsanwaltschaft wird noch in diesem Jahr eine erste Antwort geben. Ein Strafbefehlsverfahren könnte drohen, was bedeutet, dass Schubert ohne öffentliches Hauptverfahren verurteilt werden könnte. Der Vorwurf ist ernst: Vorteilsnahme im Amt kann mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft werden. Schubert selbst hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, nicht korrupt zu sein. Doch die Ermittlungen laufen weiter und ein neuer Abwahlantrag ist bereits initiiert worden.
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