Die Handball-Bundesliga bot am Samstagabend ein spannendes Duell, als der THW Kiel den 1. VfL Potsdam mit 27:23 besiegte. Unter den wachsamen Augen von Handball-Legende Kim Andersson erzielte Kiel zwei wichtige Punkte, jedoch tat sich das Team von Trainer Filip Jicha schwerer als erwartet. Rune Dahmke, Linksaußen der Zebras, äußerte selbstkritisch: „Es kann nicht sein, dass wir sie so lange mithalten lassen.“
Die Kieler mit ihrem beeindruckenden Erfahrungshorizont standen gegen die punktlosen Potsdamer vor einer besonderen Herausforderung. Insbesondere der 1. VfL, unter dem Coaching von Emir Kurtagic, stellte sich defensiv stark auf und sorgte dafür, dass die Zebras nicht dominieren konnten, wie es viele in der überfüllten Wunderino-Arena (10.053 Zuschauer) erwartet hatten.
Comeback von Nikola Bilyk und druckvolle Abwehr
Nikola Bilyk, der nach einer längeren Verletzungspause sein Comeback feierte, zeigte mit seinem charakteristischen „Signature Move“ eine beeindruckende Rückkehr und trug zwei Tore zum Erfolg bei. Der THW-Keeper Andreas Wolff hingegen erwies sich als stabiler Rückhalt mit 13 Paraden, die die Kiler Verteidigung unterstützten und entscheidend zum Sieg beitrugen.
Der Höhepunkt des Spiels war aber die intensive Konkurrenz auf dem Feld: Trotz mancher technischer Fehler aufseiten der Kieler – darunter zehn Fehlwürfe bis zur Halbzeit – schafften es die Potsdamer, gleichzuziehen, und zwar durch ein Missverständnis in der Kieler Abwehr, das David Akakpo die Chance gab, den Ausgleich zum 11:11 zu erzielen. Dies geschah in der 28. Minute und sorgte für eine spannende Atmosphäre.
Die erste Halbzeit endete schließlich mit einem knappen 13:11 für die Gastgeber. Dies unterstrich die Schwierigkeiten, die Kiel hatte, gegen einen motivierten Aufsteiger zu dominieren. „Wir müssen hier von Anfang an dominanter auftreten“, forderte Dahmke nach der ersten Spielhälfte.
Ein Playoff-Spiel mit Perspektiven
Die zweite Hälfte startete ähnlich wie die erste, wobei Peters „Schnecke“ durch Wolff für viel Sicherheit im Tor sorgte. Kiel kam mittlerweile besser ins Spiel und erhöhte den Punkteabstand, was in der 50. Minute mit einem Zwischenstand von 23:17 belohnt wurde. Diese Phase des Spiels könnte als Schlüsselmoment angesehen werden, da Kiel die Kontrolle über das Match übernahm.
Die Teams kämpften bis zum Schluss, doch Kiel ließ den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen. Nach einem spielerisch wenig berauschenden, aber kampfbetonten Match äußerte sich Filip Jicha, der THW-Coach, nach dem Spiel zufrieden mit der Defensive: „Wir wussten, dass es kein Spaziergang wird. Potsdam hat leidenschaftlich verteidigt.“
Für den 1. VfL Potsdam, trotz der Niederlage, war es ein aufmunterndes Zeichen, dass sie auf dem Spielfeld mithalten konnten. Emir Kurtagic sichtete die Fortschritte seiner Mannschaft bei einem „leidenschaftlichen und mutigen Auftritt“. Dies könnte Grund für Optimismus sein, denn die Abstiegsgefahr bleibt für die Brandenburger weiterhin akut.
Der THW Kiel sieht sich nach dem Spiel nun zur nächsten Herausforderung in der European League gefordert, wo am Dienstag ein Auswärtsspiel bei RK Nexe ansteht. Die Reise nach Kroatien ist bereits am Montag eingeplant, um den Spielern die nötige Erholung zu ermöglichen. Der Blick wird fest auf die nächsten Spiele gerichtet, um den gesteckten Zielen in der Bundesliga und in Europa gerecht zu werden.
Insgesamt zeigt dieses Spiel sowohl die Herausforderungen als auch die Potenziale beider Teams, wobei der THW Kiel gegen die Aufsteiger aus Potsdam auf bewährte Stärken zurückgreifen konnte, aber gleichzeitig gegen deren aggressive Abwehrarbeit kämpfen musste. Ob sich diese Erfahrungen positiv auf die kommenden Begegnungen auswirken werden, bleibt abzuwarten. Für den THW wäre ein spielerischer Anstieg ungemein wichtig, um auch in der kommenden Woche den Trend fortzusetzen.
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