In einem mit Spannung erwarteten Duell der zweiten Runde des DFB-Pokals mussten die Frauen von Hertha BSC eine herbe Niederlage einstecken. Gegen den zehnmaligen Pokalsieger VfL Wolfsburg verloren sie mit 0:6 im eigenen Amateurstadion. Dieses Spiel stellte für die Herthanerinnen, die in der Regionalliga spielen, eine besondere Herausforderung dar, da ihre Gegnerinnen in der Bundesliga aktiv sind.
Obwohl die Partie von Beginn an von Wolfsburg dominiert wurde, ließ Hertha in der ersten Viertelstunde wenig zu. Die Spielerinnen von Trainer Manuel Meister hatten sogar eine vielversprechende Situation in der 13. Minute, konnten jedoch den Ball nicht im Netz unterbringen. Die Wolfsburgerinnen fanden schnell ins Spiel und zeigten ihre Überlegenheit mit mehreren Treffern in der ersten Halbzeit: Chantal Hagel traf in der 22. Minute, gefolgt von Lynn Wilms in der 29. und Fenna Kalma in der 40. Spielminute.
Zweifel am Klassenunterschied
Die firsten Tore machten deutlich, dass der Klassenunterschied zwischen den Teams schließlich ins Spiel kam. Die Herthanerinnen, die erst ihre zweite Saison als Frauenmannschaft spielen, hatten sich in der ersten Runde des DFB-Pokals mit einem klaren 5:0-Sieg gegen ATS Buntentor aus der Regionalliga Nord qualifiziert. Doch gegen die Bundesligastars von Wolfsburg reichte ihr Können nicht aus, um die Zuschauer zu begeistern.
Die Wolfsburgerinnen, die nach einer enttäuschenden 0:1-Niederlage im Supercup gegen den FC Bayern und einem unerwarteten 3:3 gegen Werder Bremen in der Bundesliga in die Saison gestartet waren, holten sich hier ihren ersten Pflichtspielsieg der Saison. Vivien Endemann erhöhte in der 48. Minute, gefolgt von Ariana Arias in der 63. Minute. Der Schlusspunkt des Spiels setzte again Wilms in der 87. Minute mit einem sehenswerten Freistoß.
Die Partien gegen Bundesligisten sind für Regionalligisten stets eine große Herausforderung. Seit 2004 hat kein Regionalligist mehr gegen eine Bundesligamannschaft gewonnen. Dies ist besonders beachtlich, da die Regionalliga früher die zweithöchste Liga im Frauenfußball war; mittlerweile wird sie nur noch als dritte Liga klassifiziert. Solche Spiele sind nicht nur für die Spielerinnen, sondern auch für die Vereine in der Region von Bedeutung, da sie oft die Möglichkeit bieten, gegen namhafte Gegner zu spielen und dadurch das eigene Teamprofil zu stärken.
Die Frauenmannschaft von Hertha BSC hat nun die Chance, aus dieser Erfahrung zu lernen und sich auf ihre weiteren Regionalspiele zu konzentrieren. Wolfsburg hingegen kann mit frischem Selbstvertrauen in die kommenden Bundesliga-Spiele gehen, in der Hoffnung, sich von den anfänglichen Rückschlägen zu erholen und ihre Erfolgsbilanz wieder aufzubauen.
– NAG
