In der beschaulichen Gemeinde Kleinmachnow, gelegen im Landkreis Potsdam-Mittelmark, gibt es derzeit ein drängendes Problem: Die Wildschweinpopulation hat sich in kürzester Zeit nahezu verdreifacht. Innerhalb eines Jahres sind die Zahlen von 200 auf über 600 Tiere angestiegen, was sich direkt auf die Interaktion zwischen Mensch und Tier auswirkt. Die Initiative „Weniger Wildschweine“ gibt an, dass diese Zunahme in den Wäldern der Umgebung deutlich spürbar ist und die Wildschweine immer öfter in Wohngebiete eindringen. Diese Entwicklungen stellen die Anwohner vor neue Herausforderungen, da täglich Wildschweine in eigenem Lebensraum gesichtet werden.
Besonders betroffen sind die Einwohner rund um den Stolper Weg, wo die Wildschweine als agressiv und wenig scheu wahrgenommen werden. Anwohner berichten von Szenen, in denen Tiere Mülltonnen plündern oder Gärten durchwühlen. Es wird sogar berichtet, dass Wildschweine sich den Schulkindern in den Weg stellen, was zu einer besorgniserregenden Situation führt. Die lokale Jagdgenossenschaft hat die Situation genau beobachtet, indem sie Wildtierkameras und Drohnen eingesetzt hat, um die Population zu überwachen.
Maßnahmen zur Regulierung der Wildschweinpopulation
Um dieser dramatischen Situation Herr zu werden, haben die Gemeinde und die Jagdpächter einen erhöhten jährlichen Abschussplan für die Wildschweine vereinbart, der nach Angaben von Barbara Schlesinger von der Initiative „Weniger Wildschweine“ bereits in die Tat umgesetzt wird. Schlesinger weist darauf hin, dass dafür gesorgt werden muss, dass die Wildschweine aus den Wohngebieten vertrieben werden. „Es muss Unruhe in die Rotten gebracht werden – das sichere Wohnzimmer muss ungemütlich werden“, erklärte sie. Ihre Forderung ist es, dass auch innerhalb der befriedeten Bereiche geschossen werden darf, was jedoch derzeit noch nicht möglich ist.
Die Gemeinde Kleinmachnow hat bereits Maßnahmen wie Drückjagden durchgeführt, jedoch stieß diese Vorgehensweise auf starken Protest seitens der Bürger. Auch Vergrämungsfutter und Duftfahnen wurden eingesetzt, um die Wildschweine aus den Siedlungen zu locken. Dennoch haben diese Aktionen bislang nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Das Problem bleibt, da die technischen Lösungen zur Eindämmung der Wildschweinpopulation in den Wohngebieten bislang nicht erfolgreich sind.
Die Situation wird von vielen Anwohnern als ständige Bedrohung wahrgenommen, und die Besorgnis wächst mit dem bevorstehenden Beginn der Rauschezeit im November. In dieser Zeit sind Wildschweine bekanntermaßen aggressiver und somit könnten weitere Konflikte mit Menschen bevorstehen. „Dann steigt die Nervosität und die Aggressivität in den Rotten wieder“, prognostiziert Schlesinger und mahnt zur Eile angesichts der hautnahen Gefahren, die diese Wildtiere für die Anwohner darstellen.
Wie sich die Strategies ändern und welche Maßnahmen letztlich entscheidend sein werden, um die Wildschweine zurück in ihre natürlichen Lebensräume zu führen, bleibt abzuwarten. Es ist ein klarer Handlungsbedarf gegeben, damit dieses Problem in Kleinmachnow und anderen betroffenen Gebieten in den Griff bekommen wird. Mehr Informationen zu dieser Thematik finden sich in einem detaillierten Bericht auf www.rbb24.de.