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85 Jahre nach dem Überfall: Erinnern und Versöhnen in Europa

Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall Deutschlands auf Polen, befohlen von Adolf Hitler, der Zweite Weltkrieg, der nicht nur zu einem der schlimmsten menschlichen Tragödien führte, in der mehr als 60 Millionen Menschen ihr Leben verloren, sondern auch die Grundsteine für zukünftige Friedensbemühungen in Europa legte.

Am 1. September 1939 um 04:45 Uhr begann mit dem Überfall des deutschen Kriegs- und Schulschiffes „Schleswig-Holstein“ auf die Westerplatte bei Danzig ein schreckliches Kapitel der Geschichte. Dieses Ereignis, höchst symbolisch für den Beginn des Zweiten Weltkrieges, wurde von Adolf Hitler als Kommandobefehl definiert. Die darauffolgenden sechs Jahre führten zu einem der verheerendsten Konflikte der Menschengeschichte, mit einem Verlust von über 60 Millionen Menschenleben.

Hitler versuchte, den Überfall auf Polen als defensive Maßnahme zu rechtfertigen, indem er behauptete, polnische Soldaten hätten den Rundfunksender Gleiwitz überfallen. Tatsache ist jedoch, dass dieser Vorfall von der SS inszeniert wurde, um einen Vorwand für den Überfall zu schaffen. Als Frankreich und Großbritannien ultimativ den Rückzug deutscher Truppen aus Polen within zwei Tagen forderten und Hitler diese Forderung ignorerte, war der Weg in einen barbarischen Krieg geebnet, der Europa und darüber hinaus tiefgreifend verändern sollte.

Gedenken an einen schrecklichen Krieg

In Deutschland wird der 1. September alljährlich als „Antikriegstag“ begangen, was die Tragweite und das Bewusstsein für diese schrecklichen Ereignisse widerspiegelt. Anlässlich des 85. Jahrestages zum deutschen Überfall auf Polen äußerte die Europaministerin Katrin Lange am 30. August in Potsdam, wie wichtig es ist, dieses historische Ereignis zu würdigen und die damit verbundenen Schrecken nicht zu vergessen. Ihre Worte fielen in einer Zeit, in der wieder Krieg in Europa wütet, und sie betonte, wie wichtig ein gemeinsames Erinnern für die zukünftige Zusammenarbeit in Europa sei. Besonders im Hinblick auf das Verhältnis zu Polen, einem Land, das unter dem deutschen Übergriff und der anschließenden Besatzung besonders gelitten hat.

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Lange hob hervor, dass der Prozess der Aussöhnung zwischen Deutschland und Polen vorangeschritten ist, sodass beide Länder heute freundschaftlich miteinander verbunden sind. Sie erinnerte an bedeutende Schritte, die zu dieser Versöhnung führten, darunter der Brief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtskollegen von 1965. Die Ostpolitik von Willy Brandt, die diesem Verhältnis eine neue Richtung gab, wurde als ein entscheidender Moment genannt. Brandt wurde für seine Bemühungen um Frieden und Zusammenarbeit mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und trug maßgeblich zur Überwindung des Eisernen Vorhangs und zur deutschen Einheit bei.

Ein weiterer wichtiger Schritt in der Beziehung zwischen Deutschland und Polen war der von beiden Staaten 1991 unterzeichnete Nachbarschaftsvertrag, der zur Stabilisierung und Verstärkung der bilateralen Beziehungen beitrug.

Das Gedenken an den 1. September und die Auseinandersetzung mit seiner Geschichte dienen nicht nur dem Erinnern, sondern auch dem Bemühen um eine bessere, friedlichere Zukunft. ”Wir müssen die Lehren aus unserer Geschichte ziehen,” betonte Lange, „um das, was uns verbindet und das, was wir miteinander gestalten wollen, im Bewusstsein zu haben.” Dieses gemeinsame Gedenken an die Schrecken der Vergangenheit ist essenziell, um die Basis für ein friedliches Miteinander zu schaffen.

Die Erinnerung an den Beginn des Zweiten Weltkrieges zwingt uns, die Geschehnisse immer wieder zu beleuchten, um sicherzustellen, dass die Schrecken der Vergangenheit niemals wiederholt werden. In einer Zeit, in der der Frieden nicht selbstverständlich ist, sind solche Erwägungen wichtiger denn je.

Foto: Pixabay.com

– NAG

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