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Pilz-Coaches erobern die Uckermark: Die Natur neu entdecken!

In der Uckermark hat ein innovatives Bildungsangebot für Pilzliebhaber an Fahrt aufgenommen. Erstmals finden an Volkshochschulen Kurse zur Ausbildung von zertifizierten Pilz-Coaches statt. Diese neuen Lehrgänge haben in Angermünde und Templin bereits stattgefunden, während in Prenzlau der Kurs nicht zustande kam. Die Pilzschule Brandenburg, geleitet von Dana Lafuente, ist der Hauptkooperationspartner. In der letzten Woche haben sieben Teilnehmer in Templin ihre Prüfungen abgelegt und streben das Zertifikat als Pilz-Coach an.

Bisher gab es in ganz Deutschland nur acht dieser Multiplikatoren, die sich intensiv mit der Rolle von Pilzen im Ökosystem und deren vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten beschäftigen. Lafuente, die auch als Dozentin für diesen Kurs tätig ist, berichtet von der großen Nachfrage und dem regeren Interesse an der Welt der Pilze. An den Unterrichtstagen in diesem Jahr haben die Teilnehmer Wissen über rund 40 Pilzarten erlangt und wurden aufgeteilt in praktische Übungen in den Wäldern der Umgebung.

Die Bildungsinhalte

Die Ausbildung zur Pilz-Coach zielt darauf ab, das Wissen über Pilze sowohl in Familien als auch in Bildungseinrichtungen weiterzugeben. Zudem wird vermittelt, wie wichtig dieser Lebewesenstamm für unser Ökosystem ist. Dies stellt einen neuen Lernansatz dar, denn Pilze zählen nicht mehr zur Botanik, sondern werden dem Funga-Reich zugeordnet, das gleichwertig neben Flora und Fauna steht. Anja, eine Teilnehmerin aus Templin, hat sich in erster Linie angemeldet, um ihren Kindern mehr Sicherheit beim Pilzesammeln zu bieten und ihre Freude an der Natur zu fördern.

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Diese Schulung hat auch das Ziel, eine Aufklärungs- und Vermittlungsarbeit im Hinblick auf den Umgang mit Wildpilzen und deren ökologischer Rolle zu leisten. Die Dozentin Lafuente erklärt: „Unser Wissen soll nicht nur in den Kursen bleiben, sondern auch aktiv in Schulen, Kitas und in den Familien nach außen getragen werden.“

Lehrerin Alexandra Schmelze, die extra aus Berlin-Neukölln angereist ist, sieht großes Potenzial in der Pilzausbildung. Sie empfand die Thematisierung von Pilzen in den Lehrplänen als unzureichend und möchte ihren Schülern mit diesem zusätzlichen Wissen neue Perspektiven eröffnen. Schon während ihres Referendariats bemerkte sie die unterschätzte Bedeutung der Pilze im Ökosystem und hat dies nie aus den Augen verloren.

Kreativität mit Pilzen

Die Teilnehmer haben nicht nur viel über die theoretischen Aspekte der Pilze gelernt. In einer künstlerischen Komponente des Kurses nutzen sie verschiedene Pilzsorten, um Färbungseffekte zu machen. Sie haben beispielsweise mit dem Kochsud des Beringten Flämmlings exotische Farben für Seidentücher und Wolle erzeugt, um ihre kreativen Fähigkeiten zu fördern. So erfahren die Teilnehmer auch auf spielerische Weise, dass mit Pilzen weit mehr möglich ist als nur das Sammeln.

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Für die Zukunft plant die Pilzschule Brandenburg, ihr Programm zu erweitern und in Kürze einen Kurs zur Ausbildung von Pilzberatern zu bieten. Dieser Kurs wird auch als Bildungsurlaub anerkannt und hat bereits bundesweit Anmeldungen erhalten. Zudem wird es am 29. Dezember eine Winterpilzwanderung geben, bei der die Teilnehmer gezielt nach verschiedenen Pilzarten Ausschau halten werden.

Diese neuen Ausbildungsinitiativen zur Förderung des Wissenstransfers über Pilze werden nicht nur das Bewusstsein für die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten von Pilzen stärken, sondern auch zu einer tieferen Wertschätzung der Artenvielfalt und der ökologischen Bedeutung dieser Lebensformen beitragen. In einer Zeit, in der Umweltbewusstsein immer wichtiger wird, sind solche Bildungsformate von großer Bedeutung.

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