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Omas gegen Rechts: Ausstellung erinnert an Opfer rechter Gewalt in Achim

In Achim setzen sich die engagierten „Omas gegen Rechts“ weiterhin für Demokratie ein, indem sie eine wichtige Wanderausstellung über die Opfer rechter Gewalt ins Rathaus holen und Stärke gegen die AfD zeigen, um klarzustellen: Aufgeben ist keine Option!

In Achim gibt es eine bemerkenswerte Initiative, die sich für demokratische Werte und gegen rechte Gewalt stark macht. Die Gruppe „Omas gegen Rechts“, angeführt von Renate Witzel-Diekmann und Sophia Kemlein, hat sich dazu entschlossen, eine Wanderausstellung zum Thema rechte Gewalt nach Achim zu holen. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die politischen Landschaften in Deutschland, insbesondere bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, herausfordernd sind. Die AfD hat dort jeweils fast 30 Prozent der Stimmen erreicht, was bei den Initiatorinnen Besorgnis ausgelöst hat.

„Das war ein ziemlicher Downer“, kommentiert Kemlein die Wahlergebnisse. Dennoch motiviert die Auszeichnung mit dem Aachener Friedenspreis die Frauen, sich weiter zu engagieren. Der Austausch mit anderen Gruppen, wie der Jugendinitiative zur Aufklärung über die Kriege im ehemaligen Jugoslawien, zeigt ihnen, dass es wichtig ist, gemeinsam aktiv zu bleiben. „Abwarten und zugucken macht depressiv“, ergänzt sie.

Die Motivation der „Omas gegen Rechts“

Die Anliegen der Achimer Gruppe sind klar formuliert. Der Antrieb ist die Angst vor dem Vorwurf, nichts unternommen zu haben. „Wir haben von allen am längsten in Wohlstand und Demokratie gelebt“, sagt Kemlein. Daher ist es für die Gruppe essenziell, Zeichen zu setzen. Besonders die bevorstehende Tour von Martin Sellner, dem Kopf der Identitären Bewegung, durch Norddeutschland lässt die Frauen nicht untätig werden. Sie planen, ihre Meinung offen zu zeigen, um gegen die wachsende rechte Bewegung Stellung zu beziehen.

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„Wir sind mehr“, war das Motto der deutschlandweiten Protestaktionen gegen Rechts zu Beginn des Jahres. Diese Bewegungen geben den Frauen das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Der Erhalt der parlamentarischen Demokratie wird durch ihr Engagement gestärkt. Witzel-Diekmann, die von Anfang an in Bremen aktiv war, erinnert sich an die Anfänge: „Es war schwierig, hier in Achim Mitstreiterinnen zu finden, aber die Resonanz wuchs nach einer Veranstaltung der Bremer Gruppe.“ Heute zählt die Initiative rund 15 engagierte Mitglieder, darunter auch einige „Opas“. Es wird betont, dass es irrelevant ist, biologisch eine Oma zu sein – entscheidend sei die Haltung.

Das Projekt der Wanderausstellung

Jüngstes Projekt der „Omas gegen Rechts“ ist die Wanderausstellung des Bündnisses Wabe, die sich mit den Opfern rechter Gewalt in Niedersachsen nach 1990 beschäftigt. „Elf Personen wurden erfasst, von denen nur zwei als Opfer rechter Gewalt anerkannt sind“, erklärt Kemlein. Dies verdeutlicht, wie wichtig es für die Initiative ist, auf dieses Thema aufmerksam zu machen.

Die Ausstellung „Erinnern heißt kämpfen“ wird vom 14. bis 26. Oktober im Achimer Rathaus zu sehen sein. Vorab informieren die Frauen am 2. Oktober und 12. Oktober jeweils auf dem Wochenmarkt über das Projekt. Die Eröffnung der Ausstellung findet am 14. Oktober statt und wird eine Auftaktveranstaltung mit Lucius Teidelbaum beinhalten. Ein abschließendes Highlight wird eine Theateraufführung am 27. Oktober im Kulturhaus Alter Schützenhof sein.

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Die Auszeichnung mit dem Achimer Ehrenpreis 2023 ist für Witzel-Diekmann und Kemlein ein weiteres Zeichen der Anerkennung ihrer Arbeit. „Die Politik sieht uns als Bereicherung“, so Witzel-Diekmann. Das Engagement der „Omas gegen Rechts“ wird somit nicht nur lokal, sondern auch überregional wahrgenommen – ein Aspekt, der in diesen turbulenten Zeiten von großer Bedeutung ist.

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