Die umfassenden Suchaktionen nach Kampfmitteln in der Umgebung des Tesla-Werkes in Grünheide haben deutliche Fortschritte gezeigt. Ein Sprecher des Brandenburger Innenministeriums hat berichtet, dass die Untersuchungen auf 86 Hektar des Geländes bereits eine riesige Menge an gefundenen Kampfmitteln ans Tageslicht gebracht haben. Der gesamte Zeitraum der Sondierungen beläuft sich dabei auf mehrere Monate, jedoch gibt es noch einen letzten Hektar, der auf mögliche Gefahren hin untersucht werden muss. Diese Aktivität erweist sich als komplex und zeitintensiv, da auch städtische Müllvergrabungen überprüft werden müssen.
Bis dato wurden insgesamt 1.578 Kampfmittel entdeckt, darunter gleich zwei 250-Kilo-Blindgänger englischer Herkunft aus dem Zweiten Weltkrieg. Diese mussten lokal gesprengt werden. Darüber hinaus fanden Spezialfirmen unter anderem Handwaffen, Teile von Waffen, Granaten, Nahkampfmittel und eine Panzerfaust. Nach der Bergung der Funde wurden diese sofort abtransportiert und zentral gesammelt, um sie wöchentlich zu vernichten.
Absichtserklärung zur Erweiterung des Werks
Tesla plant auf dem Gelände eine bedeutende Erweiterung, die unter anderem den Bau eines Güterbahnhofs inkludiert. Diese Pläne sind nicht neu – sie stehen im Einklang mit dem seit längerem gültigen Bebauungsplan für ein Service- und Logistikzentrum Freienbrink Nord. Der Waldbereich, in dem die Erweiterung stattfinden soll, gilt als „Kampfmittelverdachtsfläche“, da er im Zweiten Weltkrieg bombardiert wurde. Um die Erweiterung voranzutreiben, muss Tesla jedoch ein Stück Gewerbefläche, das sich im Landesbesitz befindet, erwerben. Aktuell sind Gespräche im Gange, um einen Kauf zu realisieren. Sollte sich dies als erfolgreich herausstellen, wird ein Gutachter bestellt, um den Wert des Grundstücks zu ermitteln, bevor die Verhandlungen über den Kaufpreis beginnen. Eine finale Entscheidung der Finanzkommission des Landtags wäre danach erforderlich.
Proteste rund um die Ausbaupläne
Die Ausbaupläne für das Tesla-Werk sind jedoch nicht ohne Widerstand geblieben. Aktivisten haben im Februar ein Protestcamp mit mehreren Baumhäusern in der näheren Umgebung eingerichtet, um gegen die Rodung des Waldes für die Erweiterung anzugehen. Diese Proteste mussten jüngst aus Sicherheitsgründen eingestellt werden, nachdem Bomben entdeckt wurden. Die Gemeindebewohner in Grünheide haben sich mehrheitlich gegen die geplante Erweiterung ausgesprochen, allerdings wurde die ursprüngliche Planung, die eine größere Fläche zur Rodung vorsah, mittlerweile reduziert. Die lokalen Gemeindevertreter hatten die angepassten Pläne im Mai genehmigt, was die Situation zusätzlich kompliziert macht.
Die Funde von Kampfmitteln und der Widerstand der Bürger zeigen, wie sensibel das Vorhaben von Tesla ist. Die Gespräche über das Land, die Weiterverhandlungen und die Sicherheitschecks machen deutlich, wie wichtig die Aufklärung über vergangene Kriegshandlungen ist, um zukünftige Projekte zu ermöglichen. Tesla steht somit vor der Herausforderung, seine Expansion klar und sicher voranzutreiben, während die Anwohner und Aktivisten weiterhin ein wachsames Auge auf die Entwicklung haben.
Die Situation in Grünheide bleibt angespannt und spannend. Mehr Details zu diesem Thema können im aktuellen Bericht auf www.tagesschau.de nachgelesen werden.