In Liebenwalde, einem kleinen Ort im Landkreis Oberhavel, gibt es bedeutende Entwicklungen rund um das ehemalige Hotel „Preußischer Hof“. Der Landkreis plant die Umwandlung dieses seit 2017 ungenutzten Gebäudes in eine Unterkunft für geflüchtete Menschen. Diese Entscheidung zeigt sich als Reaktion auf die Notwendigkeit, zusätzliche Wohnplätze für die steigende Anzahl an Flüchtlingen zu schaffen, die in der Region angekommen sind.
Das einst so belebte Hotel, das nach seiner Schließung als „lost place“ betrachtet wurde, soll nun wieder in eine aktive Nutzung überführt werden. Der Landkreis strebt an, bis zum Ende des Jahres 110 Plätze in einem der beiden Bettenhäuser, dem besser erhaltenen Bettenhaus „Louise“, bereitzustellen. Die Arbeiten haben bereits begonnen, auch wenn die Herausforderungen nicht zu unterschätzen sind.
Die Umwandlung in eine Flüchtlingsunterkunft
Die Gestaltung des „Preußischen Hofes“ wird eine Vielzahl von Aspekten umfassen. Neben dem Bettenhaus „Louise“, das noch in einem akzeptablen Zustand ist, wird auch das benachbarte Bettenhaus „Henriette“ instand gesetzt. Hier sind jedoch umfangreiche Renovierungen nötig, da die Sanitäranlagen und Fenster stark in Mitleidenschaft gezogen sind. Im Gegensatz dazu ist das Freizeithaus in einem so schlechten Zustand, dass eine Nutzung ausgeschlossen ist, wie Sozialdezernent Tobias Berger berichtet.
Um die Flüchtlinge angemessen unterzubringen, plant der Landkreis die Einrichtung einer Gemeinschaftsküche im Rezeptionshaus, wo die Bewohner selbständig kochen können. Externe Essenslieferungen sind nicht vorgesehen, was den neuen Bewohnern mehr Unabhängigkeit ermöglichen soll. Zusätzlich werden Wasch- und Trockenräume eingerichtet, um grundlegende Bedürfnisse abzudecken.
Der gesamte Prozess wird von einem Wachschutz begleitet, der dafür sorgt, dass nur berechtigte Personen Zugang zur Unterkunft haben. Dies wird als notwendige Maßnahme angesehen, um Sicherheit und Ordnung auf dem Gelände zu gewährleisten.
Finanzielle Herausforderungen bei der Renovierung
Eine der größten Herausforderungen bei der Umwandlung des „Preußischen Hofes“ liegt im Bereich des Brandschutzes, für den mehrere Investitionen notwendig sind. Hier müssen die elektrischen Anlagen gründlich überprüft werden, um mögliche Risiken auszuschließen. Tobias Berger gibt zu, dass man im Moment die genauen Kosten nicht beziffern kann, da viele Ungewissheiten bestehen, insbesondere hinsichtlich der Sanierungskosten.
Die Planungen sehen auch eine Verbesserung der Außenanlagen vor. Über mögliche Spielgeräte für Kinder im Innenhof wird nachgedacht, um den neuen Bewohnern, insbesondere den Familien, ein wenig mehr Lebensqualität zu bieten.
Diese Entwicklung ist ein klarer Schritt des Landkreises, um sowohl kurzfristige als auch langfristige Lösungen für die Unterbringung geflüchteter Menschen zu finden. Zusätzlich zu den Renovierungsarbeiten am „Preußischen Hof“ wurde auch der Erwerb von 32 Mietwohnungen in der Nähe bestätigt, was zeigt, dass der Landkreis bemüht ist, auch den ansässigen Gemeindemitgliedern Perspektiven zu bieten.
Die Oberhavel Verkehrsgesellschaft plant derweil eine Busanbindung nach Bischofswerder, die zum kommenden Winterfahrplan in Betrieb gehen soll. Diese Maßnahme wird sowohl den neuen Bewohnern der Unterkunft als auch den ansässigen Anwohnern zugutekommen.
Mit diesen umfassenden Plänen zeigt der Landkreis Oberhavel Initiative, um den Herausforderungen der Flüchtlingsunterbringung gerecht zu werden. Die Informationen über den „Preußischen Hof“ und die Fortschritte sind als Teil einer größeren Strategie zu betrachten, die darauf abzielt, Solidarität mit geflüchteten Menschen zu zeigen und gleichzeitig die Bedürfnisse der bestehenden Gemeinschaft zu respektieren. Für weiterführende Informationen zu diesem Thema empfehlen wir den Artikel auf www.maz-online.de.
