Im Zentrum von Zehdenick, genauer gesagt im Ziegeleipark, wird eine neue Unterkunft für geflüchtete Menschen eingerichtet. Dies ist das Ergebnis konkreter Planungen des Landkreises Oberhavel, die am 9. Oktober 2024 in einer Pressemitteilung vorgestellt wurden. Die Unterkunft soll im ehemaligen Kinderheim am Ziegeleipark in Mildenberg Platz für bis zu 100 geflüchtete Personen bieten. Dies ist ein Teil der Bemühungen des Landkreises, den Bedarf an Unterkünften zu decken und eine bessere Integration zu fördern.
Zehdenick ist nicht unbekannt mit der Unterbringung von Flüchtlingen. Bereits 2023 standen mehrere Konzepte zur Diskussion, die jedoch nicht umgesetzt wurden. Mit dem neuen Vorhaben plant die Verwaltung, ab Mitte nächsten Jahres Flüchtlinge in der Stadt unterzubringen. Die Instandsetzungsarbeiten des Gebäudes haben bereits begonnen und zur Verbesserung der sozialen Infrastruktur wird auch Personal für Sozialarbeit sowie ein Wachschutz eingestellt. Zudem sind Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr in Aussicht gestellt, was auch den Bürgern zugutekommen soll.
Details zur geplanten Unterkunft
Eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung ist für den 14. November um 18 Uhr in der Sporthalle der Exin-Oberschule angesetzt. Während dieser Veranstaltung wird es weitere Informationen und die Möglichkeit zur Diskussion geben. Zehdenicks stellvertretender Bürgermeister, Marco Kalmutzke, betonte, dass die Stadt die Integrations Bemühungen des Landkreises unterstützen möchte. „Wir wollen, dass die Menschen mit Bleibeperspektive unsere Sprache lernen, arbeiten gehen und Teil unserer Gemeinschaft werden“, so Kalmutzke.
Die Vorgeschichte zu diesem Vorhaben zeigt, dass die Suche nach geeigneten Standorten für die Unterbringung von geflüchteten Menschen im Landkreis Oberhavel nicht einfach war. Ursprünglich wurde die Errichtung einer Traglufthalle diskutiert, die jedoch von der Stadtverwaltung nicht unterstützt wurde. Nach der Ablehnung dieser Lösung durch den Kreistag im September 2023 musste der Landkreis Alternativen finden.
Die Idee einer Traglufthalle wurde letztendlich verworfen, und der Fokus lag auf dem ehemaligen Kinderheim. Angesichts der gegenwärtigen Flüchtlingszahlen ist es entscheidend, die Unterbringungsmöglichkeiten auszubauen. Laut dem Verteilschlüssel des Landes Brandenburg ist der Landkreis verpflichtet, etwa 1600 geflüchtete Menschen aufzunehmen. Bisher konnten lediglich 357 Plätze bereitgestellt werden, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.
Zusätzliche Unterkünfte im Landkreis
Neben der neuen Unterkunft in Zehdenick werden auch andere Plätze geschaffen, zum Beispiel im ehemaligen Hotel Preußischer Hof in Bischofswerder sowie in der Lindenstraße in Marwitz. In Lehnitz wird eine bestehende Gemeinschaftsunterkunft erweitert, und in Oranienburg-Eden wurde ebenfalls eine neue Unterkunft eingerichtet. Tobias Berger, der Sozialdezernent, hebt hervor, dass das Ziel darin besteht, die geflüchteten Menschen gleichmäßig über den gesamten Landkreis zu verteilen und nicht nur in wenigen Orten zentral unterzubringen.
Diese kontinuierliche Suche nach neuen Möglichkeiten zur Unterbringung ist wichtig, um den Bedürfnissen der geflüchteten Menschen gerecht zu werden und die Integration zu fördern. Die Diskussionen über die verschiedenen Projektansätze zeigen, dass der Landkreis Oberhavel auf der Suche nach sozialverträglichen Lösungen bleibt, während er gleichzeitig auf die Herausforderungen reagiert, die die Flüchtlingssituation mit sich bringt. Diese Entwicklungen sind von großer Bedeutung, nicht nur für die betroffenen Menschen, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft.
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