In Oberkrämer sorgte ein Einwohnerantrag für Aufregung, als der Vorschlag, kommunalpolitische Sitzungen per Video und Audio live zu streamen, an den Gemeindevertretern scheiterte. Aktivist Randolf Dehmel, der die Bürgerinitiative für mehr Transparenz anführt, erklärte während der Sitzung: „Das macht mich richtig wütend.“ Trotz der Unterstützung von 580 Unterschriften, die im August eingereicht wurden, sah die vorgelegte Verwaltungsvorlage vor, die Live-Übertragung aufgrund hoher Kosten von jährlich 100.000 Euro abzulehnen, was Dehmel als „tendenziös und manipulativ“ kritisierte. Er verwies auf die Erfahrungen anderer Kommunen, bei denen die Kosten für ein Streaming-Konzept wesentlich geringer ausfielen.
Kritik an den Kosten und an der Ablehnung
Der Hauptamtsleiter Ronny Rücker wies die Bedenken zurück und bezeichnete die Kritik als „Frechheit“. Dennoch blieb die Bürgerinitiative nicht untätig und forderte ein praxistaugliches Konzept, das die Kosten gesenkt und die Möglichkeit für mehr Transparenz etabliert hätte. Guido Braak, ein weiteres Mitglied der Initiative, plädierte dafür, den Antrag auf eine grundlegende Überprüfung anzupassen. Die Entscheidung zur Ablehnung wurde mit nur vier Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen getroffen, was Dehmel als verpasste Chance für mehr Bürgernähe wertete.
Laut einer ausführlichen Analyse wurden während der Sitzung unterschiedliche Kosten für die Streaming-Dienste erörtert. In der Nachbargemeinde Birkenwerder fallen keine Kosten mehr an, während andere Kommunen erheblich günstiger arbeiten. Dies führte zu einer hitzigen Debatte über die Notwendigkeit und den Nutzen öffentlicher Sitzungsübertragungen, die Akzeptanz in der Bevölkerung fördern könnten, wie Dehmel anmerkte. „Das war ernüchternd, aber ich bleibe am Ball“, kündigte er an, weiterhin aktiv für Transparenz in der Kommunalpolitik zu kämpfen, wie auch im Artikel von MAZ berichtet wurde.
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