Ein erschütternder Fall beschäftigt derzeit die Gerichte in Cottbus: Ein Mann wird angeklagt, einen 87-jährigen Rentner in dessen Wohnung in Lübbenau ermordet zu haben. Dabei soll er das Kabel einer Nähmaschine verwendet haben. Über die Details der Tat wurde beim Prozessauftakt am Donnerstag berichtet, wo der Angeklagte, ein Mann in seinen Zwanzigern, die Tat gestand und bereitwillig die Verantwortung übernehmen wollte. Die schwere Anklage lautet auf Mord, was eine lebenslange Haftstrafe nach sich ziehen könnte.
Die dramatischen Ereignisse ereigneten sich im Februar dieses Jahres. Der Angeklagte wird beschuldigt, den Rentner mit dem Nähmaschinenkabel zuerst elf Mal um den Hals gewickelt und dann zugezogen zu haben. Der Gerichtssprecher Stefan Moschkowski erläuterte, dass der Angeklagte keine Totschlagabsicht hatte, sondern eine sogenannte Verdeckungsabsicht verfolgte. Dies bedeutet, dass er befürchtete, seine unautorisierten Abhebungen vom Bankkonto des Rentners könnten entdeckt werden.
Opfer war Nachbar des Angeklagten
Vor Gericht wurde klar, dass das Opfer nicht nur ein zufälliger Bekannter, sondern der direkte Nachbar des Angeklagten war. Gelegentlich half der junge Mann dem Rentner, etwa beim Tragen von Einkäufen oder dem Entsorgen des Mülls. Dabei fiel ihm auf, dass die EC-Karte des Rentners stets sichtbar auf dem Tisch lag. Dies führte letztendlich zu einem Streit zwischen den beiden, als der Rentner von den unrechtmäßigen Käufen des Angeklagten erfuhr.
Zu den Umständen der Tat kann der Angeklagte jedoch nur schwerlich präzise Aussagen machen. In seiner Einlassung erwähnte er Probleme mit Drogensucht und nannte verschiedene Substanzen, die er zum Zeitpunkt der Tat konsumiert hatte, darunter Crystal Meth und Ecstasy. Zudem gab es mehrere Erinnerungslücken, wenn es darum ging, die genauen Ereignisse des Tattages zu schildern.
Die Verhandlung wird voraussichtlich bis mindestens Mitte Dezember dauern, mit einem weiteren Termin, der für den 7. November angesetzt ist. Dieses Verfahren wirft viele Fragen auf und wird genauestens beobachtet wie auf www.tagesschau.de berichtet.
Eine solche Tragödie hinterlässt auch in der Nachbarschaft Spuren und erfordert eine tiefere Auseinandersetzung mit den Themen Sicherheit und soziale Verantwortung.