Der Herbst steht vor der Tür, und damit beginnt die beliebte Saison für Pilzsammler in Bad Freienwalde. Die Wälder um die Stadt locken viele Naturfreunde an, die mit Körben und Messern in die Natur aufbrechen. Doch worauf sollten Anfänger achten? Welche Pilze sind essbar, und welche sollten lieber im Wald gelassen werden? Die zertifizierte Pilzberaterin Hannelore Kretke, die über 25 Jahre Erfahrung hat, teilt ihr Wissen über die jeweilige Pilzsorten und das Sammeln.
Ein großer Vorteil beim Pilzesammeln ist die Möglichkeit, frische und gesunde Nahrungsmittel direkt aus der Natur zu genießen. Pilze enthalten viele Nährstoffe, stärken das Immunsystem und können ganz einfach zubereitet werden. Doch der Spaß endet schnell in einem Unglück, wenn Laien zu unbekannten Arten greifen und diese am Ende ungenießbar oder gar giftig sind. Daher ist es unbedingt empfehlenswert, sich vor der ersten Pilzsammelaktion gut zu informieren.
Sichere Anleitungen und Schulungen nutzen
„Für unerfahrene Sammler ist es unerlässlich, mit jemandem zu gehen, der sich auskennt“, erklärt Kretke. Pilz-Lehrwanderungen sind eine hervorragende Möglichkeit, die verschiedenen Arten zu lernen. Hierbei können die Teilnehmer direkt von Experten lernen, welche Merkmale zu beachten sind, um die genießbaren von den giftigen Varianten zu unterscheiden. Besonders Apps sind oft nicht zuverlässig genug, da sie nur wenige Merkmale der Pilze bewerten.
Auf die Frage, welcher Zeitrahmen für das Sammeln optimal ist, sagt Kretke: „Von Sommer bis Herbst sind die meisten der beliebten Speisepilze zu finden.“ Besonders in den wildlife-lastigen Gebieten rund um Bad Freienwalde, dem natürlichen Habitat vieler essbarer Arten, ist die Erfahrung des Sammlers von Bedeutung.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Wichtig zu wissen ist, dass man nur bis zu zwei Kilogramm Pilze für den Eigenbedarf sammeln darf. Gesunde Praktiken, wie das sanfte Herausdrehen oder Abschneiden der Pilze, sind außerdem entscheidend, um die Umwelt zu schonen. Kretke warnt davor, ältere Exemplare mitzunehmen, da diese nicht nur weniger schmackhaft sind, sondern auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen können. Zudem sollten Sammler immer darauf achten, Kleidung zu tragen, die sie schützt – vor Zecken und anderen unliebsamen Überraschungen.
Zu den bekanntesten und für Anfänger geeigneten Speisepilzen zählen die Röhrlinge. „Besonders Maronen und Steinpilze finden sich häufig in unseren Wäldern“, fügt Kretke hinzu. Diese Pilze sind die perfekte Wahl für den Einstieg, da in dieser Region keine stark giftigen Arten vorkommen.
Aber Vorsicht ist geboten! Bestimmte Lamellenpilze können äußerst gefährlich sein. Der Fliegenpilz oder die Knollenblätterpilze sind Beispiele für gefährliche Spezies, die in den Wäldern vorkommen. Kretke rät dazu, alle gesammelten Lamellenpilze zur weiteren Prüfung abzugeben, um sicherzugehen, dass es keine gefährlichen Arten sind.
Das Abenteuer Pilze Sammeln kann sich für viele als bereichernd erweisen. So oder so bieten geführte Touren und Wanderungen unter Anleitung nicht nur Sicherheit, sondern auch den Austausch mit anderen Interessierten.
Einmal in den Wald eingetaucht, wird der Pilzsuchende jeden Schritt in der Natur mehr schätzen lernen. Für diejenigen, die mehr Informationen über das Sammeln von Pilzen erhalten möchten, können besuchen die Webseite der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Dort finden Interessierte eine umfassende Datenbank mit qualifizierten Pilzberatern, die gerne bei Fragen zur Verfügung stehen.
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