Die Situation an der Oder in Brandenburg spitzt sich zu. Deutschland richtet an diesem Wahlsonntag seine Aufmerksamkeit auf Ratzdorf, wo ein deutlicher Anstieg des Wasserpegels für die kommenden Tage prognostiziert wird. Laut den aktuellen Vorhersagen des Landesamtes für Umwelt (LfU) wird in der Region eine kritische Hochwasserlage erwartet.
Aktuell befindet sich der Pegel in Ratzdorf, dem Punkt, an dem die Oder und die Lausitzer Neiße zusammentreffen, bei 2,79 Metern. Dies stellt noch keine akute Gefahr dar, doch die Werte sollen in den nächsten Tagen rapide steigen. Verglichen mit den verheerenden Hochwassern von 1997, als der Pegel auf historische 6,20 Meter anstieg, deutet alles auf eine ähnliche Situation hin. Frühestens am 18. oder 19. September könnten die ersten Warnstufen erreicht werden.
Hochwasserwarnungen und Alarmstufen
Die Alarmstufen für Hochwasser sind klar definiert. Alarmstufe I wird bei einem Wasserstand von 4,65 Metern in Ratzdorf ausgelöst, gefolgt von Alarmstufe II bei 5,20 Metern. Alarmstufe III kommt ab 5,60 Metern in Kraft, während für die höchste Alarmstufe IV bereits bei 5,90 Metern Katastrophenschutzmaßnahmen aktiviert werden. Diese Alarmstufen sind entscheidend, um frühzeitig auf das Risiko eines Hochwassers reagieren zu können, wie www.moz.de berichtet.
Die Verantwortlichen sind auf diesen Anstieg gut vorbereitet. Ab Alarmstufe I werden die Wasserstände regelmäßig gemessen und die Funktionsfähigkeit von Hochwasserschutzanlagen genauestens überwacht. Bei Erreichen der Alarmstufen II und III wird der Kontrolldienst aktiv, und es werden Vorbereitungen für die Entsendung von Wachdiensten an den Deichen getroffen.
Ursachen des Anstiegs
Der befürchtete Anstieg des Pegels an der Oder ist auf anhaltende Niederschläge in den Zuflüssen und Hochwasserentstehungsgebieten zurückzuführen. Seit dem 12. September haben die Wetterstationen in Polen zwischen 100 und 360 Millimeter Regen registriert. Ein solcher Niederschlag hat katastrophale Auswirkungen auf die Wasserstände, insbesondere, da die meisten Zuflüsse zur Oder aktuell vergleichbare oder höhere Pegel als beim Jahrhundert-Hochwasser von 1997 aufweisen.
Wenn Alarmstufe IV erreicht wird, werden erhebliche Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen. Dies kann sogar schon im Vorfeld der Alarmgrenze geschehen, wenn ein akuter Gefahrenzustand festgestellt wird. Dann ist eine Evakuierung in Überflutungsgebieten unvermeidlich und wird schnellstmöglich durchgeführt.
Die Bürger, die in den potenziell betroffenen Gebieten wohnen, müssen sich auf mögliche Evakuierungen einstellen. Es ist bereits jetzt wichtig, Notfallpläne bereit zu haben und sich über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Die Kommunikation von Behörden ist in solch kritischen Situationen entscheidend, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und mögliche Schäden abzuwenden. Sie werden im Laufe der kommenden Tage intensiver werden, je näher die prognostizierten Wasserstände rücken.