In Brandenburg herrscht besorgniserregende Lage, da an mehreren Flüssen eine Hochwassergefahr droht. Die Pegelstände an der Neiße, Oder und Elbe steigen weiter, was auch durch heftige Regenfälle in angrenzenden Ländern wie Polen, Tschechien und Österreich bedingt ist. Dort sind die Bedingungen mittlerweile kritisch, mit dramatischen Überschwemmungen und einer Staudamm-Angreifung in Polen.
Das Landesamt für Umwelt (LfU) hat bereits Maßnahmen ergriffen und eine erste Hochwasserwarnung für die Lausitzer Neiße, Oder und Elbe herausgegeben. Insbesondere an der Elbe in Mühlberg werden bereits alarmierende Werte von rund fünf Metern gemessen, während der Pegelstand zu Beginn des Monats noch bei etwa 1,60 Metern lag. In Verbindung mit den zu erwartenden Regenmengen wird eine Hochwasserwelle für Sonntag bis Montag an der Lausitzer Neiße und weitere Überschwemmungen gegen Mitte der kommenden Woche an der Oder und Elbe prognostiziert.
Hohe Niederschlagsmengen und Vorbereitungen
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) äußerte, dass Brandenburg landesweit auf eine kritische Situation vorbereitet ist. Einsatzkräfte stehen bereit, und mögliche Schwachstellen an den Flüssen werden abgesichert. Es werden auch Schutzmaßnahmen in Städten wie Dresden ergriffen, um die Altstadt vor Überflutungen zu schützen.
Die heftigen Niederschläge in Kombination mit der erhöhten Risikoanalyse erinnern viele an das verheerende Hochwasser im Sommer 2010, als große Teile Mitteleuropas stark betroffen waren. Umweltminister Axel Vogel (Grüne) sieht jedoch einige Unterschiede zur damaligen Situation: „Die Ausgangslage ist durch die vorangegangene Trockenheit und Niedrigwasserstände günstiger, was bedeutet, dass die Flüsse einen Teil der Niederschläge besser aufnehmen können.“ Zudem haben seit 2010 zahlreiche Investitionen in Hochwasserschutzmaßnahmen die Situation verbessert.
Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, wenn man berücksichtigt, dass seit 1997 knapp 360 Millionen Euro in den Hochwasserschutz an der Oder geflossen sind. Dennoch sind Sorgen auch an der Spree zu hören. Die Stadtverwaltung von Spremberg berichtet von ansteigenden Pegelständen und hat bereits präventive Schritte unternommen, inklusive der Sperrung von Brückenunterführungen.
Die Region beobachtet die aktuelle Entwicklung aufmerksam, da die Wettervorhersagen für das kommende Wochenende mit weiteren starken Regenfällen rechnen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, und ob die Maßnahmen ausreichend sind, um mögliche Überschwemmungen zu verhindern. Für weiterführende Informationen über das Hochwasser und seine potenziellen Auswirkungen verweisen wir auf detaillierte Berichte auf www.n-tv.de.