Ein deutlicher Anstieg der Wasserstände der Oder hat die Behörden in Brandenburg zu umfangreichen Vorbereitungen gezwungen. In der Nacht wurde in Eisenhüttenstadt an der deutsch-polnischen Grenze die höchste Alarmstufe ausgerufen. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) informierte sich vor Ort über die Situation und betonte die Bereitschaft der Einsatzkräfte, die bei Bedarf sofort handeln würden. „Wir sind auch vorbereitet, wenn das noch schlimmer kommen sollte“, erklärte Woidke.
Die Lage in der Region bleibt angespannt, trotzdem zeigen sich die Anwohner in Eisenhüttenstadt optimistisch. Bürgermeister Balzer berichtet von überfluteten Straßen und Gärten, zieht aber einen Vergleich zur Hochwassersituation von 1997, als die Oder mit einem Höchststand von fast 7,20 Metern große Schäden anrichten konnte. Aktuell steht der Wasserpegel bei rund 6,30 Metern, was zum Glück noch unter den kritischen Werten von damals liegt.
Aktuelle Alarmstufen und Maßnahmen
Neben Eisenhüttenstadt sind auch die Flussabschnitte bei Ratzdorf und Frankfurt an der Oder betroffen. In Frankfurt wurde ebenfalls die höchste Alarmstufe 4 ausgerufen, was auf die drohende Überflutung größerer Flächen hinweist und die Aktivierung der Katastrophenabwehr zur Vorbereitung möglicher Evakuierungen zur Folge hat. „Alles läuft gut“, so Balsers optimistische Einschätzung. Die bisherigen Maßnahmen scheinen fruchtbar zu sein, und die Bürger können optimistisch in die nächsten Tage blicken.
Steffen, der Landrat des Kreises Oder-Spree, beschreibt die aktuelle Stimmung als angespannt, jedoch ruhig. Dank der rechtzeitigen Ausrufung der Alarmstufen gebe es einen Plan, auf den die Einsatzkräfte sofort reagieren können, falls die Situation sich verschärft. „Schwierige Stunden liegen vor unserer Stadt“, so der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt. Doch auch er ist zuversichtlich, dass die Vorkehrungen ausreichend sind, um die Situation erfolgreich zu bewältigen.
Die Pegelstände sollen laut Prognosen ab Donnerstagabend wieder deutlich sinken, was die Hoffnung auf eine Entspannung der Lage nährt. Die Zahlen sind jedoch alarmierend genug, um für die kommenden Stunden wachsam zu bleiben. Der Pegel in Ratzdorf überschritt am Dienstagabend die kritische Marke, doch die Einsätze der Helfer und die gemeinschaftlichen Anstrengungen der Anwohner zeigen, dass die Menschen bereit sind, aktiv zu handeln.
Weitere Informationen über die Entwicklungen rund um das Hochwasser und die ergriffenen Maßnahmen bieten Aktualisierungen auf www.deutschlandfunk.de.