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Hochwasser-Schutz in Brandenburg: Wie wir uns gegen die Flut wappnen

Sintflutartige Regenfälle überfluten ganze Städte in Mitteleuropa, während die Kosten für Hochwasserschäden explodieren und die Politik dringend einen modernen Hochwasserschutz fordert, um die Bevölkerung vor zukünftigen Katastrophen zu schützen!

In Europa kommt es immer häufiger zu heftigen Regenfällen, die ganze Städte überfluten. Die Frage, wie man sich in solchen Situationen schützen kann, wird dringlicher.

Die Situation an der Oder in Brandenburg hat sich zwar beruhigt: Die Pegel steigen nicht mehr und die Rückkehr zur Normalität beginnt. In Frankfurt (Oder) wurde die Alarmstufe von drei auf zwei gesenkt. Der Hochwasserscheitel hatte am Sonntag nachmittags Hohensaaten-Finow erreicht und zeigt, dass die Flusspegel sinken.

Der Einsatz von Hochwasserpolder

Um den Druck auf die Deiche zu verringern, hat das Landesumweltamt die Flutung von Hochwasserpolder bei Schwedt eingeleitet. Eine landwirtschaftliche Fläche von etwa 3.700 Hektar wird dabei überschwemmt. Vorab mussten Landwirte ihre Tiere und Ernte retten. Im Gegensatz dazu haben viele Pflanzen und Tiere im Nationalpark Anpassungen an die Überschwemmung entwickelt. So sind Weiden in der Lage, bis zu 200 Tage im Wasser zu überstehen. Diese besonderen Anpassungsmechanismen der Natur helfen dabei, die Auswirkungen von Hochwasser zu mildern.

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Die Notwendigkeit, Hochwasserschutzmaßnahmen zu intensivieren, wird von Umweltminister Axel Vogel (Grüne) betont, der anregt, weitere Flüsse wie die Schwarze Elster, die Spree und die Neiße in den Fokus zu nehmen. Er unterstützt die Forderung nach überschwemmungsfreien Gebieten, in denen keinerlei Bauaktivitäten erlaubt sind.

Hochwasserschutz muss modernisiert werden

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Hochwasserereignisse fordert Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) eine umfassende Modernisierung des Hochwasserschutzes. Sie betont, dass neue Deiche und Dämme schneller gebaut werden müssen, indem Genehmigungen vereinfacht werden. Geplant ist zudem, Brücken höher zu bauen und wetterbeständige Materialien zu verwenden.

Lemke hat auch Maßnahmen in Überschwemmungsgebieten vorgeschlagen, die es Kommunen ermöglichen sollen, spezielle Gefahrenzonen auszuweisen und so ein umfassendes Bauverbot einzuführen. Neuere Entwicklungen zeigen klar, dass nicht jede Kommunalverwaltung eine Gesetzesänderung benötigt, was in manchen Fällen die Umsetzung erleichtern sollte.

Ein weiteres Problem sind die langwierigen Planungs- und Genehmigungsverfahren. Studien zeigen, dass viele hochwasserrelevante Projekte Jahrzehnte in Anspruch nehmen können. Experten kritisieren, dass dies ein erhebliches Hindernis für den Hochwasserschutz darstellt. Die Pläne von Lemke könnten maßgeblich dazu beitragen, diese Prozesse zu beschleunigen.

Internationale Auswirkungen des Klimawandels

Die letzten Monate haben gezeigt, wie dramatisch die steigenden Temperaturen und der Klimawandel die Wetterbedingungen beeinflussen. Das Sturmtief Boris, das im Sommer wütete, brachte Sintflutregen und Überschwemmungen in mehreren europäischen Ländern. Nach Berichten waren zwei Millionen Menschen betroffen, und flächendeckende Schäden waren die Folge.

Die EU reagierte auf die verheerenden Schäden. Im Rahmen der Unterstützung hat sie den von Hochwasser betroffenen Mitgliedsstaaten zehn Milliarden Euro zugesagt. Der Klimawandeldienst Copernicus stellte zudem fest, dass die Monate Juni bis August diesen Jahres die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen waren. Der von Menschen verursachte Klimawandel hat die Wahrscheinlichkeit für Extremwetterereignisse mehr als verdoppelt.

Die Klimaforscher sind sich einig: Die Erde braucht dringend Maßnahmen zur Eindämmung der Klimaerwärmung. Geht die Erwärmung nahtlos weiter, könnten wir bis zu fünf Prozent mehr Niederschlag und extreme Niederschläge bis zu 50 Prozent häufiger sehen. Der stetige Anstieg der Temperaturen hat somit nicht nur lokale, sondern auch globale Folgen.

Für eine detailreiche Darstellung der Entwicklungen und Herausforderungen im Klima- und Hochwasserschutz verweisen wir auf weiterführende Informationen, laut Informationen von www.telepolis.de.


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