Die Stimmung entlang der Oder verbessert sich allmählich, da das Hochwasser in Brandenburg zurückgeht. Am Sonntag, den 29. September, meldete das Landesamt für Umwelt die teilweise Aufhebung der Alarmstufe 3 in den betroffenen Regionen. Insbesondere in den Landkreisen Oder-Spree und Märkisch-Oderland ist die Lage stabiler geworden, was sowohl den Einsatzkräften als auch den Anwohnern Aufatmen lässt.
Bereits um 8 Uhr wurde die Alarmstufe 3 für die Pegel Ratzdorf und Eisenhüttenstadt aufgehoben, und die Behörde erwartet, dass der Pegel in Frankfurt (Oder) ebenfalls bald den kritischen Wert unterschreiten wird. Der Hochwasserscheitel hat inzwischen den Pegel Hohensaaten-Finow südlich von Schwedt passiert. Eine Sprecherin des Landkreises kündigte an, dass in Lebus und Golzow die Alarmstufe 3 um 16 Uhr aufgehoben werden soll.
Rückgang der Pegelstände
Am Samstag, den 28. September, wurde die höchste Alarmstufe 4 in Frankfurt (Oder) aufgehoben, als die Wasserstände zu sinken begannen. Dies war eine Erleichterung, da zuvor befürchtet wurde, dass die Überschwemmung größere Flächen erfassen könnte. Der Grenzfluss, der kürzlich in einen großen See verwandelt wurde, führte zu einem Ausnahmezustand für die Anwohner in ufernahen Gebieten.
Mit den fallenden Pegelständen wird die Arbeit der Krisenstäbe und der Deichschutzmaßnahmen schrittweise zurückgefahren. In den nächsten Tagen erwarten die Behörden, dass sich die Situation weiter stabilisiert, während auch die Hochwasserwelle Richtung Ostsee wandert.
In den Hochwassergebieten ist das Wasser jedoch noch nicht vollständig verschwunden. In einigen Kellern und ufernahen Bereichen erfolgt das Auspumpen, doch größere Schäden sind bisher nicht festgestellt worden. Dies gibt den Einsatzkräften etwas Hoffnung, dass die Region diese Krise weitgehend glimpflich überstehen könnte.
Schutzmaßnahmen und Entwarnung
Am Sonntagabend wird der Deichwachdienst in Lebus und Golzow eingestellt. Dies bedeutet, dass die Deichläufer, die dafür verantwortlich waren, die Dämme auf Schäden zu überprüfen, nicht mehr im Einsatz sein werden. Eine Sprecherin des Landkreises sagte optimistisch: „In den nächsten Tagen wird die Normalität auch in Lebus wieder zurückkehren.“
Das Kleist-Museum in Frankfurt (Oder), das wegen der Hochwasserlage vorübergehend geschlossen war, wird in Kürze wieder öffnen. Ab Dienstag sollen Besucher die Dauerausstellung besuchen können, während einige Veranstaltungen aufgrund von Verzögerungen im Aufbau der Sonderausstellung teilweise verschoben werden müssen.
Während die Behörden die Alarmstufen überwachen, wird klar, dass sie in Zukunft zusätzliche Schutzmaßnahmen in Betracht ziehen müssen, um sich besser auf solche Extremwetterlagen vorbereiten zu können. Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel betonte, dass Hochwasserschutz auch eine wichtige Maßnahme zur Klimaanpassung sei und dies in den kommenden Jahren zunehmend relevanter werden könnte.
Der Rückgang der Pegelstände zeigt bereits Wirkung, und die Anwohner können aufatmen, doch bleibt die Wachsamkeit hoch, da das Temperatur- und Niederschlagsverhalten in den kommenden Jahren unberechenbar bleiben könnte. Momentan scheint die Region auf dem richtigen Weg zu sein, die Herausforderungen des Hochwassers zu bewältigen.