Die Situation in Brandenburg wird zunehmend bedrohlicher, denn das Hochwasser an der Oder führt zu alarmierenden Entwicklungen. Am Dienstagnachmittag wird in Ratzdorf, einem kleinen Ort im Landkreis Oder-Spree, die höchste Alarmstufe 4 erwartet. Dies geht aus einem Lagebericht des Landkreises Märkisch-Oderland hervor. Ratzdorf liegt am Zusammenfluss von Oder und Neiße und befindet sich etwa 40 Kilometer südlich von Frankfurt (Oder).
Bereits am Montagmorgen begannen die lokalen Behörden mit dem Aufbau einer Hochwasser-Schutzwand, die rund 152 Meter lang und einen Meter hoch ist. Die Arbeiten sollen bis zum späten Montagnachmittag abgeschlossen sein, informierte Fabian Kahl vom Landesamt für Umwelt. Deichläufer werden während der Alarmstufen intensiv im Einsatz sein, um die kilometerlangen Schutzanlagen zu überwachen und potenzielle Schäden zu dokumentieren.
Voraussichtliche Entwicklung des Pegelstands
In den kommenden Tagen ist laut Prognosen mit einem Anstieg des Wasserstands zu rechnen. Der Pegel der Oder in Frankfurt wird für Dienstag um 17 Uhr die Alarmstufe 3 erreichen, was bedeutet, dass einzelne Grundstücke, Straßen und Keller überflutet werden könnten. Behörden rechnen jedoch erst am Freitag ab 9 Uhr mit einem Sinken des Pegelstands.
Die höchste Alarmstufe 4 ist nicht ohne Grund eingerichtet. Bei dieser Stufe handelt es sich um Katastrophenabwehrmaßnahmen, die auch Evakuierungen vorbereiten können. Größere Flächen, selbst in bebauten Gebieten, könnten betroffen sein. Dieses Szenario versetzt die Gemeinde und die betroffenen Anwohner in Hochspannung und sorgt für ein Gefühl der Unsicherheit.
Nachricht aus dem Nachbarland Polen
Die Hochwassersituation ist nicht nur auf Brandenburg beschränkt; auch in Polen hat die Situation dramatische Ausmaße angenommen. Die Scheitelwelle des Hochwassers hat die Kleinstadt Nowa Sol erreicht, die etwa 90 Kilometer östlich der Grenze zu Deutschland liegt. Der Wasserstand dort wurde mit 6,45 Metern gemessen. In Nowa Sol gilt bei einem Pegelstand von über 4,5 Metern Alarmzustand, doch laut Bürgermeisterin Beata Kulczycka sei die Situation unter Kontrolle.
Die Fachkräfte und die Anwohner arbeiten Hand in Hand, um gemeinsam dieser Naturgewalt entgegenzutreten. Die Vorbereitungen und Schutzmaßnahmen sind in vollem Gang, denn das Wohlergehen der Gemeinden und ihrer Bewohner steht an oberster Stelle. Wie sich die Lage weiterentwickelt und wie erfolgreich die Schutzmaßnahmen sind, bleibt mit Spannung abzuwarten.Für ausführlichere Informationen, siehe den Bericht auf www.bild.de.