Im Havelland sind die Schülerzahlen an den weiterführenden Schulen nach den Sommerferien deutlich gestiegen. In Rathenow und Premnitz haben 331 Schüler den Wechsel in die siebten Klassen vollzogen. Besonders gefragt war dabei die Bürgel-Gesamtschule, die aufgrund ihrer gymnasialen Oberstufe eine Vielzahl an Erstwünschen verzeichnete. Mit 180 Schülern, die diese Schule als ersten Wunsch angaben, ist sie die beliebteste Bildungseinrichtung der Region.
Die Bürgel-Gesamtschule bietet insgesamt 162 Plätze in der siebten Klasse, konnte jedoch leider nicht alle Anfragen annehmen. Viele Schüler mussten daher auf Zweit- oder sogar Drittwünsche ausweichen. Der Andrang zeigt, wie wichtig eine umfassende Schulauswahl für die Eltern und Schüler ist.
Schulplatzvergabe: Die Nachfrage ist hoch
Die Bürgel-Gesamtschule ist nicht die einzige Schule, die mit einer hohen Nachfrage konfrontiert ist. Das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium in Rathenow verzeichnete 93 Erstwünsche, konnte aber lediglich 72 Schüler aufnehmen. Zwölf Anfragen blieben somit unerfüllt, was den Druck auf die Schulleitung erhöht, ein faires Auswahlverfahren zu gestalten. Die Vergabe erfolgt im sogenannten Ü7-Verfahren, bei dem Schüler und Eltern ihre Wunschschule angeben und auf Grundlage von Noten sowie Empfehlungen der Grundschule ausgewählt werden.
Das Verfahren ist darauf ausgelegt, dass Schüler mit entsprechenden Leistungen die besten Chancen auf ihren Wunschplatz erhalten. Dabei müssen Schüler, die sich für ein Gymnasium bewerben, nachweisen, dass ihre Noten in den Fächern Mathematik, Deutsch und einer Fremdsprache einen bestimmten Durchschnitt nicht überschreiten. Bei erfolgreicher Bewerbung sind dann auch Probeunterrichtsangebote eine Voraussetzung für die Zulassung.
Erfreulicherweise konnten die Duncker-Oberschule in Rathenow und die Oberschule Premnitz alle Erstwünsche erfüllen. Die Duncker-Oberschule nahm 37 Erstwünsche an und konnte zusätzlich 13 Schüler mit einem Zweitwunsch aufnehmen. Dies zeigt, dass nicht alle Schulen gleichermaßen mit dem Platzmangel zu kämpfen haben.
Die Verteilung der Plätze: Ein differenziertes Verfahren
Das Ü7-Verfahren gestaltet sich differenziert: Hat eine Gesamtschule beispielsweise mehr Anfragen, als Plätze vorhanden sind, wird in der Regel ein Drittel der Plätze an Schüler vergeben, die das Abitur anstreben. Für die Vergabe entscheidend sind Noten, Empfehlungen und die Wohnortnähe.
Insgesamt haben 297 Schüler ihren Platz an der Schule ihrer Wahl erhalten, das zeigt, dass die Schulplatzvergabe an den weiterführenden Schulen trotz der Herausforderungen recht gut funktioniert hat. Die genauen Zahlen darüber, wie viele Schüler in private oder außerhalb des Landkreises verlagert wurden, sind jedoch unklar.
Die Situation an den Schulen in Rathenow und Premnitz bleibt spannend. Der Druck auf die Schulen, ausreichend Plätze bereitstellen zu können, ist hoch, und die Entwicklungen der nächsten Jahre werden zeigen, wie diese Herausforderung bewältigt wird. Mehr Informationen zu dieser Thematik und zu den aktuellen Schulplatzvergabeprozessen sind unter www.maz-online.de verfügbar.