Nauen. Die Förderschulen in Rathenow erleben einen Boom! Der Landkreis plant nicht nur, die Schülerzahlen zu erhöhen, sondern öffnet auch die Falkenseer Einrichtung nach sieben langen Jahren. Landrat Roger Lewandowski (CDU) bekräftigt seine Unterstützung für diese dringend benötigten Maßnahmen. Doch was steckt hinter diesem plötzlichen Umdenken? Ist die Inklusion im Havelland etwa gescheitert?
Der Anstieg der Kinder mit Förderbedarf ist alarmierend! Lewandowski erklärt, dass die Förderverfahren zugenommen haben, nachdem sie zuvor stark zurückgegangen waren. Eltern und Schulen fordern diese Verfahren jetzt verstärkt, um die bestmögliche Förderung für ihre Kinder zu sichern. Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Was bedeutet Inklusion wirklich für die betroffenen Kinder? Ist es wirklich der richtige Weg, die Förderschulen auszubauen?
Fehlendes Inklusionskonzept der Landesregierung
Die Antwort liegt auf der Hand: Es fehlt an ausgebildeten Sonderpädagogen und den notwendigen Ressourcen. Lewandowski kritisiert die Landesregierung scharf. „Das Pferd wurde von hinten aufgezäumt“, sagt er. Lehrer, die mit Kindern mit Behinderungen arbeiten, stehen vor der Herausforderung, individuelle Förderpläne für bis zu 24 Schüler zu erstellen – eine unmögliche Aufgabe ohne entsprechende Unterstützung! Die räumlichen und finanziellen Hürden sind enorm.
Trotz der Herausforderungen ist Lewandowski optimistisch. Er betont, dass es nicht nur um Förderschulen geht, sondern auch um eine grundlegende Anpassung der Gesellschaft an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen. „Inklusion sollte nicht als etwas Besonderes wahrgenommen werden“, erklärt er. Doch solange die Rahmenbedingungen in den Regelschulen nicht stimmen, müssen Eltern entscheiden, welche Schulform für ihr Kind am besten geeignet ist.