In Brandenburg an der Havel, genauer gesagt im Ärztehaus Nord, steht ein bedeutender Wandel bevor. Die langjährigen Hausärzte Detlef Marx und Marianne Eisenschmidt beenden ihre Praxis, die sie seit 1991 führen, und übergeben die Verantwortung an zwei jüngere Medizinerinnen, Rebecca Marx und Beate Kokisch. Dieser Generationswechsel ist für die medizinische Versorgung in der Region von großer Bedeutung.
Am 1. April 2025 wird die Übergabe offiziell vollzogen. Während Detlef Marx vollständig aus dem Berufsleben ausscheidet, bleibt Marianne Eisenschmidt in Teilzeit, um ihre Nachfolgerinnen zu unterstützen. „Dieser Generationswechsel wurde über Jahre hinweg eingeleitet. Ich bin wirklich froh, dass alles geklappt hat. Das ist keine Selbstverständlichkeit“, äußert sich Eisenschmidt erleichtert. Die Tochter von Detlef Marx, Rebecca, hat schon lange eine enge Verbindung zur Praxis und wird gemeinsam mit Beate Kokisch die medizinische Versorgung aufrechterhalten.
Ärztehaus Nord und seine Bedeutung
Das Ärztehaus Nord ist ein zentraler Bestandteil der medizinischen Infrastruktur in Brandenburg an der Havel. Hier werden zahlreiche Patienten behandelt, und es finden sich auch andere Fachrichtungen, wie die Nord-Apotheke, eine Orthopädin, Physiotherapeuten und ein Zahnarzt. Der Standort ist besonders wichtig, da der Stadtteil Brandenburg-Nord einer der ältesten der Stadt ist, mit einer älteren Bevölkerungsstruktur im Vergleich zum übrigen Stadtgebiet.
Die Übernahme durch Marx und Kokisch erfolgt vor dem Hintergrund eines alarmierenden Trends: Laut einer Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung sind 37 Prozent der Hausärzte in Brandenburg über 60 Jahre alt, was auf einen besorgniserregenden Ärztemangel hindeutet. Im Ärztehaus Nord hingegen wird dieser Trend gestoppt. Diese positive Entwicklung ist von großer Bedeutung für die Patienten, von denen viele Rebecca Marx bereits kennen und zu schätzen wissen.
Beate Kokisch bringt als Fachärztin für Innere Medizin wertvolles Wissen mit, insbesondere in den Bereichen Atmungs- und Verdauungsorgane. Ihre Spezialisierung umfasst zudem wichtige Systeme wie Herz, Kreislauf und Stoffwechsel. Gemeinsam haben sie festgestellt, dass sie ein effektives Team bilden, was schließlich zur Übernahme der Praxis führte.
Das Ende von Detlef Marx‘ Laufbahn kommt mit 67 Jahren, während Marianne Eisenschmidt mit 65 Jahren kürzer tritt. Trotz der Herausforderungen, die die Bürokratie mit sich bringt, ziehen beide Ärzte eine positive Bilanz aus ihrer langen Tätigkeit im Beruf. „Es ist das Schönste, wenn es den Menschen, die man jahrelang betreut hat, wieder besser geht“, äußert sich Eisenschmidt über ihre Arbeit und das Vertrauen, das ihr entgegengebracht wird.
Mit diesem Wechsel verabschieden sich auch langjährige Traditionen. Die Hausärzte hoffen, die hohe Qualität der Versorgung in der Region aufrechterhalten zu können und setzen auf das Engagement der neuen Kolleginnen.Weitere Informationen finden Sie unter www.maz-online.de.