In Brandenburg wird die Lage entlang der Oder zunehmend besorgniserregend, da die Pegelstände weiter steigen. Am Dienstagmorgen überschritt der Wasserstand in Ratzdorf die Grenze von 5,60 Metern, was zur Ausrufung der Alarmstufe 3 führte. Experten prognostizieren, dass die Marke von 5,90 Metern, die Alarmstufe 4 auslöst, noch am gleichen Tag überschritten werden könnte. Dies würde als „sehr großes Hochwasser“ eingestuft, was im Extremfall sogar Lebensgefahr für die Anwohner bedeuten kann.
Die Prognosen der Behörden lassen kaum Hoffnung auf ein baldiges Absinken des Wasserstandes, da sie erst für Freitag mit einer Entspannung der Lage rechnen. Deshalb appelliert man eindringlich an die Bevölkerung, die hochwassergefährdeten Zonen zu meiden. Ratzdorf, ein Dorf am Zusammenfluss von Oder und Neiße, etwa 40 Kilometer südlich von Frankfurt (Oder), hat bereits Maßnahmen ergriffen. Seit Montag wird dort eine 152 Meter lange und einen Meter hohe Hochwasser-Schutzwand errichtet, um die Ortschaft zu schützen.
Verbesserte Maßnahmen nach der Flutkatastrophe 1997
Die Geschichte des Hochwasserschutzes in Ratzdorf ist eng mit den verheerenden Ereignissen von 1997 verbunden, als das Dorf ohne Deich den Fluten der Oder ausgeliefert war. Damals überschritt der Pegelstand fast 6,90 Meter, und das Wasser stellte die gesamte Siedlung vor ernsthafte Herausforderungen. Das Pegelhäuschen, das damals im Wasser stand, ist heute ein Symbol für die dramatischen Folgen des Hochwassers. Seitdem wurden in den Hochwasserschutz an der Oder mehrere Millionen Euro investiert, um solche Szenarien in Zukunft zu vermeiden.
Vorbereitungen in Frankfurt (Oder)
Die Stadt Frankfurt (Oder) hat ebenfalls Vorkehrungen getroffen, um ihre Deiche vor den ansteigenden Wasserständen zu schützen. Das Betreten der Deichanlagen wurde untersagt, um sicherzustellen, dass die Einsatzkräfte ungestört arbeiten können. In den vergangen Tagen hatten viele Schaulustige die Situation vor Ort beobachtet, was die Stadtverwaltung dazu veranlasste, einen Aufruf zur Mäßigung bezüglich des Hochwassertourismus zu starten. Die Gefahr, die von einem potenziellen Hochwasser ausgeht, ist ernst und erfordert entschlossenes Handeln.
Wenn die Alarmstufen weiterhin steigen und der Wasserstand sich weiter gefährlich nahe an die kritische Marke bewegt, werden wir möglicherweise Zeugen einer höchst angespannten Situation entlang der Oder.Weitere Informationen darüber gibt der Artikel auf www.aachener-zeitung.de.