Im Jahr 2025 steht ein bedeutendes Jubiläum an: die Städtepartnerschaft zwischen Friesoythe und der polnischen Stadt Świebodzin wird 20 Jahre alt. Der Anlass, der im Jahre 2005 mit einer feierlichen Unterzeichnung durch die Bürgermeister beider Städte begründet wurde, soll nun mit einem festlichen Rahmenprogramm gefeiert werden. Die CDU/FDP-Fraktion hat diesbezüglich einen Antrag an die Stadtverwaltung gestellt, um das Jubiläum gebührend zu würdigen und die seit Jahren eingeschlafenen Beziehungen wiederzubeleben.
Am 16. September 2005 fand im Friesoyther Rathaus eine wichtige Unterschrift statt. Damals unterzeichneten der Bürgermeister Johann Wimberg von Friesoythe und sein polnischer Amtskollege Dariusz Bekisz eine Vereinbarung zur Städtepartnerschaft. Diese sollte sowohl die kulturellen als auch die sportlichen und bildungsbezogenen Beziehungen fördern. In den Anfangsjahren gab es regen Austausch und zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen, doch in jüngster Zeit ist der Kontakt immer mehr in den Hintergrund gerückt.
Ein neuer Anlauf für die Freundschaft
Die Politiker der CDU/FDP-Fraktion äußern klar, wie wichtig internationale Partnerschaften in der heutigen Zeit sind. Lukas Reinken, der Fraktionsvorsitzende, erklärt: „Die Freundschaft zwischen Świebodzin und Friesoythe ist eingeschlafen. Wir stehen zu diesem Bund und möchten das Jubiläum nutzen, um die Gemeinsamkeiten zu stärken.“ Der Antrag, der nun auf dem Tisch liegt, schlug unter anderem vor, den neugewählten Bürgermeister von Świebodzin bei einem Neujahrsempfang willkommen zu heißen. Zudem sollen Reisende, die Vereine und Gruppen vertreten, finanziell gefördert werden.
Geplant ist auch eine Werbekampagne, die sowohl die Partnerschaft als auch die bevorstehenden Feierlichkeiten beworben werden soll. Die Stadt führt Potentiale und Möglichkeiten an, um durch diese Veranstaltungen nicht nur die Bekanntheit der Partnerstadt zu stärken, sondern auch ein deutliches Zeichen der Verbundenheit zu setzen.
Die Partnerstadt im Fokus
Was genau wissen wir also über Świebodzin? Die Stadt, die rund 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt liegt, hat eine spannende Geschichte. Mit über 22.000 Einwohnern ist sie die Kreisstadt des Powiat Świebodziński in der Woiwodschaft Lebus. Besonders bemerkenswert ist, dass die Stadt im Laufe der Geschichte auch als „Schwiebus“ bekannt war und bis zur Verschiebung der Grenzen nach dem Zweiten Weltkrieg Teil des deutschen Reichs war.
Die historische Verbindung zwischen Friesoythe und Świebodzin führte in der Vergangenheit zu zahlreichen gegenseitigen Besuchen. Dabei kam es sogar zu Schüleraustausch-Programmen und geselligen Festen, die nicht nur zum kulturellen Austausch beitrugen, sondern auch persönliche Bindungen schufen.
Die CDU/FDP-Fraktion hat weiterhin vorgeschlagen, dass der Platz vor dem Friesoyther Rathaus in „Świebodzin-Platz“ umbenannt werden könnte. Außerdem sollen gemeinschaftlich gestaltete Beete und eine Skulptur dazu dienen, den Austausch dauerhaft sichtbar zu machen und die Verbindung zwischen den beiden Städten zu unterstreichen.
Finanzielle Unterstützung für diese Ideen erhoffen sich die Fraktionsmitglieder durch Fördermittel, beispielsweise über das Deutsch-Polnische Jugendwerk. Für das Haushaltsjahr 2025 wird ein Betrag von 50.000 Euro für das Jubiläum vorgeschlagen.
Gemeinsame Planungen im Herbst
Im Hinblick auf den Antrag wartete die Redaktion auf eine Stellungnahme der Stadtverwaltung. Bürgermeister Sven Stratmann (SPD) erwähnte, dass bereits Vorbereitungen für das Jubiläum getroffen wurden und an einem Austausch mit den polnischen Freunden gearbeitet wird. „Gerne gleiche ich unsere Planungen mit den Vorschlägen aus dem Antrag ab. Alle Ideen werden in einem Arbeitsgespräch im Herbst abgestimmt“, so Stratmann.
Das Comeback der Partnerschaft zwischen Friesoythe und Świebodzin könnte somit nicht nur das Band der Freundschaft stärken, sondern auch eine neue Ära des Austausches und der Zusammenarbeit einläuten. Dieses Jubiläum bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, die reiche Geschichte und die gemeinsamen Erlebnisse neu zu beleben und zu feiern.
Die Städtepartnerschaft zwischen Friesoythe und Świebodzin hat eine tiefe historische Dimension, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt. Im Kontext der europäischen Integration und des postkommunistischen Wandels in Polen spielt die Partnerschaft eine wichtige Rolle für die Völkerverständigung und den kulturellen Austausch. Das Ende des Kalten Krieges eröffnete zahlreiche Möglichkeiten für Städtepartnerschaften in Europa, die den Austausch zwischen Bürgern fördern und neue wirtschaftliche Impulse setzen.
Die Geschichte der Städtepartnerschaft
Die formale Unterzeichnung der Partnerschaft im Jahr 2005 symbolisierte nicht nur den Wunsch nach einer vertieften Zusammenarbeit, sondern auch die Bemühungen, die Barrieren, die durch den Zweiten Weltkrieg entstanden sind, abzubauen. In den Anfangsjahren gab es zahlreiche Veranstaltungen und Austauschprojekte. Diese Initiativen trugen zur Verwendung gemeinsamer Werte und zur Förderung des Verständnisses zwischen den Kulturen bei. Jedoch ist es bedauerlicherweise zu beobachten, dass in den letzten Jahren diese Aktivitäten stark nachgelassen haben, was den politischen Entscheidungsträgern in Friesoythe Anlass gibt, die Partnerschaft wiederzubeleben.
Die Bedeutung von Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften bieten nicht nur einen Rahmen für den künstlerischen und kulturellen Austausch, sondern fördern ebenfalls das Verständnis und die Toleranz zwischen verschiedenen Nationen. In Zeiten von politischen Spannungen helfen solche Partnerschaften, Brücken zu bauen und die Gemeinschaften zusammenzubringen. Die CDU/FDP-Fraktion hat erkannt, dass die Wiederbelebung solcher Verbindungen zeitgemäß ist und auf die Notwendigkeit eingeht, vor allem die jüngeren Generationen in diese Partnerschaften einzubinden.
Ein wichtiger Aspekt der Städtepartnerschaft ist die Förderung von Begegnungen zwischen Schulen, Vereinen und wirtschaftlichen Akteuren. Vor allem der Austausch von Jugendlichen trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen und ein Gefühl der Solidarität und des europäischen Zusammenhalts zu fördern. Laut einer Umfrage des Verbands der deutschen Städtepartnerschaften befürworten 86 % der Befragten Städtepartnerschaften als wichtig für den interkulturellen Austausch (Deutscher Städtepartnerschaftsverband).
Finanzierung und Unterstützung von Projekten
Um die vorgeschlagenen Jubiläumsfeierlichkeiten und die vorgestellten Projekte finanziell zu unterstützen, plant die CDU/FDP-Fraktion, Fördermittel zu beantragen, etwa beim Deutsch-Polnischen Jugendwerk. Dieses Werk unterstützt Aktivitäten, die zur deutsch-polnischen Freundschaft und zum interkulturellen Austausch beitragen. Für das Jahr 2025 sind laut den Vorschlägen der Fraktion Haushaltsmittel in Höhe von 50.000 Euro erforderlich, um die geplanten Maßnahmen zu realisieren und das Jubiläum gebührend zu feiern.
Die Möglichkeiten der Förderung durch verschiedene europäische Programme sind vielfältig. Sie reichen von Mitteln für den Jugend- und Schulaustausch bis hin zu Förderungen für kulturelle und sportliche Veranstaltungen, die darauf abzielen, das Verständnis zwischen den beiden Nationen zu vertiefen. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend für die nachhaltige Etablierung und weitere Entwicklung der Städtepartnerschaft.
– NAG