In der Region Lenzer Wische, genauer gesagt im Ortsteil Mödlich, hat das Landesamt für Umwelt (LfU) einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes ergriffen. Die Bauarbeiten zur Deichertüchtigung haben nach umfassenden Vorbereitungen, einschließlich einer Bauanlaufberatung, offiziell begonnen. Ziel dieser Maßnahme ist es, einen kritischen Abschnitt des Elbedeiches zu optimieren, um die Sicherheit vor Hochwasser bis zum Ende dieses Jahres zu gewährleisten.
Der betroffene Deichbereich, der sich innerhalb der Siedlung Mödlich am rechtsseitigen Hauptdeich der Elbe erstreckt, wurde ursächlich aufgrund seiner ungünstigen Bauweise und steilen Böschungen ausgewählt. Diese Böschungen, die sowohl auf der wasser- als auch auf der landseitigen Ebene unzureichend sind, führen zu Herausforderungen in der Deichunterhaltung und mindern die Standsicherheit erheblich.
Bauarbeiten und Sicherheitsmaßnahmen
Um die geforderte Stabilität des Deiches zu erhöhen, wird die landseitige Böschung neu gestaltet. Der Plan ist, die Böschung auf eine Neigung von 1:3 abzuflachen. Hierbei kommen spezielle Materialien zum Einsatz, darunter gut verdichtbare Feinsande und Kiessande, die dazu beitragen sollen, das Wasser effizient abzuleiten, falls Elbewasser eindringt. Diese Baumaßnahme wird die Aufstandsfläche des Deichs um etwa sechs Meter vergrößern, sodass sich der Deichfuß in Richtung Wilkens Brack verschiebt.
Ein weiterer Aspekt des Bauvorhabens ist, dass es in Teilen auch auf privatem Grund ausgeführt wird. Daher mussten Abstimmungen mit den Grundstückseigentümern getroffen werden. Während der Bauzeit wird der Deichverteidigungsweg, der Teil des beliebten Elberadweges ist, gesperrt. Dies führt zu einer notwendigen Umleitung für Radfahrer und Fußgänger, um sicherzustellen, dass die Baumaßnahmen nicht zu Verletzungen oder anderen Beeinträchtigungen führen.
Um die Auswirkungen auf Mensch und Natur zu minimieren, wurde der Baustart strategisch in den Herbst gelegt. Zudem sind zusätzliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen geplant, um mögliche negative Effekte auszugleichen. Angesichts des kürzlich erlebten Hochwassers könnte es allerdings zu Verzögerungen im Bauablauf kommen.
Bedeutung und Finanzierung der Deichsanierung
Der aktuelle Altdeich wurde das letzte Mal im Jahr 1995 saniert, wobei die Höhe des Deiches auf der Grundlage des damaligen Bemessungshochwassers von 7,45 Metern am Pegel Wittenberge festgelegt wurde. Der jetzt sanierte Abschnitt wird diese Höhe beibehalten, jedoch ermöglicht die geplante Verbreiterung eine Anpassung an das aktuelle Bemessungshochwasser von 7,99 Metern, was zusätzliche Sicherheit bieten könnte.
Die Gesamtosten des Projekts belaufen sich auf etwa 1,35 Millionen Euro, die durch Mittel der Europäischen Union (ELER), des Bundes (GAK) und des Landes finanziert werden. Diese Investitionen sind Teil eines umfassenderen Plans zur Erhöhung der Hochwassersicherheit entlang der Elbe, wobei in der Prignitz über 76 Kilometer Deichabschnitte bereits verstärkt wurden. 99 Prozent dieser Abschnitte sind mittlerweile mindestens auf das Niveau des Bemessungshochwassers von 7,45 Metern angehoben worden, während etwa 30 Prozent nach dem aktuellen Maßstab von 7,99 Metern angehoben wurden.
Die aktuellen Baumaßnahmen in Mödlich sind somit nicht nur ein lokales Projekt, sondern Teil eines bedeutenden Gesamtkonzepts zum Schutz der Anlieger gegen zukünftige Hochwasserereignisse. Die gut integrierte Planung und die Finanzierungsstrategien unterstreichen die Notwendigkeit, proaktiv auf Klimaveränderungen und Wetterextreme zu reagieren, um die Sicherheit der Bevölkerung und die notwendige Infrastruktur zu gewährleisten.
Für weitere Details zu diesem Vorhaben, siehe die aktuelle Berichterstattung auf cityreport.pnr24-online.de.
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