Ursula Nonnemacher, die scheidende Gesundheitsministerin von Brandenburg, zieht Bilanz über ihre turbulente Amtszeit und die Herausforderungen, die sie geprägt haben. In einem aufschlussreichen Interview mit rbb24 spricht die Grünen-Politikerin über die Schwierigkeiten ihrer Partei, die in den letzten Wahlen nicht gut abgeschnitten hat, und die wachsende Polarisierung in der Gesellschaft. "Wir erleben eine zunehmende Polarisierung, die Populisten stärkt", erklärt Nonnemacher und kritisiert die "Vogel-Strauß-Taktik" mancher, die sich gegen notwendige Veränderungen sträuben.
Politische Spannungen und persönliche Herausforderungen
Die Ministerin, die seit November 2019 im Amt ist, reflektiert über ihre Zeit in der Kenia-Koalition und die internen Konflikte, die sie durchlebt hat. Besonders schmerzhaft war für sie die Übertragung des Corona-Impfprozesses an das Innenministerium, was sie als eine Demütigung empfand. Trotz dieser Herausforderungen betont sie, dass die Landesregierung in Krisenzeiten zusammengehalten hat. "Wir haben es gemeinsam gut hingekriegt", sagt Nonnemacher und hebt die Erfolge der Koalition hervor, während sie gleichzeitig die gesellschaftlichen Spannungen anspricht, die durch die Pandemie verstärkt wurden.
Ein weiteres zentrales Thema ist das wachsende Eliten-Bashing, das Nonnemacher als bedenkliche Entwicklung in der Demokratie ansieht. Sie äußert sich besorgt über die Angriffe auf Politiker und die ungebetenen Besuche von Querdenkern vor ihrem Privathaus. "Das sind Verwahrlosungstendenzen in unserer Demokratie", warnt sie und fordert mehr Respekt für die politische Arbeit. Trotz der Schwierigkeiten bleibt sie optimistisch und hofft, dass die von ihr initiierten Projekte nicht zurückgedreht werden.
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