An der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) haben sich bedeutende Veränderungen im Bereich der organischen Chemie vollzogen. Prof. Dr. rer. nat. Axel T. Neffe hat die Leitung des Fachgebiets Organische Chemie mit dem Schwerpunkt auf Polymere übernommen. Dies stellt nicht nur einen persönlichen Karrierefortschritt für Neffe dar, sondern auch einen Neustart für die Forschung am Senftenberger Campus, der nun über frische Impulse im Bereich der nachhaltigen Materialien verfügt.
Der Wechsel von Dr. Neffe, der zuvor am Helmholtz-Zentrum Hereon in Teltow tätig war, bringt umfangreiche Erfahrungen mit sich. Er hat dort als Abteilungsleiter Agilität bewiesen und war zuletzt stellvertretender Institutsleiter des Instituts für Funktionale Materialien für Nachhaltigkeit. Dieses Wissen wird nun in die Lehre und Forschung an der BTU einfließen.
Innovative Forschungsansätze und Nachhaltigkeit
Besonders hervorzuheben ist Neffes Fokus auf bioabbaubare Polymere und proteinbasierte Materialien. Diese Produkte sind von wachsender Bedeutung, zumal sie eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen bieten. Während die meisten Polymere typischerweise eine Lebensdauer haben, die in der Natur problematisch ist, nimmt Neffes Ansatz gezielt die Herausforderung an, umweltfreundlichere Lösungen zu schaffen. „Es geht darum, Umweltbelastungen auszuschließen und trotzdem moderne Anwendungen zu generieren, die in recyclingfähige Materialien münden“, erklärt Neffe.
Ein Kernthema in seiner Forschung ist die Entwicklung von Materialien, die nicht nur innovativ sind, sondern auch eine positive Auswirkung auf die Umwelt haben. Dazu zählen sowohl die Herstellung von Implantaten, die die Heilungsprozesse im Körper unterstützen, als auch die Entwicklung von Wirkstoff-Freisetzungssystemen. Diese Systeme ermöglichen eine kontrollierte Abgabe von Medikamenten über längere Zeiträume, was für viele therapeutische Anwendungen von entscheidender Bedeutung ist.
Die BTU sieht in Neffes Berufung eine Schlüsselfunktion für den Bildungsstandort. Durch die Integration von Neffe und den Juniorprofessor Dr. Ruben R. Rosencrantz, der bereits seit 2023 an der Universität tätig ist, wird der Generationswechsel im Institut für Materialchemie weitestgehend abgeschlossen. Diese beiden Besetzungen tragen dazu bei, die Forschung an der BTU im Bereich weicher und nachhaltiger Materialien sowie Biomaterialien zu stärken.
Neue Studiengänge und Forschungskooperationen
Der Start des neuen Bachelorstudiengangs Angewandte Naturwissenschaften im kommenden Wintersemester wird durch diese personellen Änderungen bereichert. Interessenten können sich noch bis zum 15. September um einen Platz bewerben. Zudem ist für das Wintersemester 2025 ein englischsprachiger Masterstudiengang geplant, der den Studierenden eine Ausbildung in modernen Materialien und Technologien mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit ermöglicht.
Professor Neffe legt großen Wert auf die Vernetzung der Wissenschaft. Er sieht zahlreiche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen Fakultäten und Instituten, darunter die Fakultät für Gesundheitswissenschaften, das Institut für Biotechnologie sowie mit der neuen Medizinischen Universität Lausitz. Diese partnerschaftlichen Ansätze werden als wesentlich angesehen, um die Grundlagenforschung und praktische Anwendungen in Bereichen wie Polymerwissenschaften, Medizinprodukten und Biotechnologie voranzubringen.
Mit seiner langjährigen Erfahrung will Neffe nicht nur eine akademische Gemeinschaft formen, sondern auch innovative Lösungsansätze entwickeln, die sowohl auf der Forschung als auch auf der Wirtschaft basieren. Dies eröffnet neue Perspektiven für die Wissenschaft und fördert gleichzeitig den Austausch zwischen Universität und Industrie.
Die Zukunft der Materialwissenschaften
Die Übernahme von Professor Neffe als Leiter des Bereichs für organische Chemie kulturell durchbricht die Routine traditioneller Materialien und hebt die Bedeutung ökologisch nachhaltiger Innovationen hervor. Das Engagement für umweltfreundliche Prozesse und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe sind nicht nur für die akademische Gemeinschaft, sondern auch für zukünftige Generationen von wesentlicher Bedeutung.
Forschungsschwerpunkte der BTU Cottbus-Senftenberg
Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) hat sich in den letzten Jahren zunehmend auf innovative Bereiche der Materialwissenschaften spezialisiert. Insbesondere die umweltfreundliche Materialentwicklung steht im Fokus der Forschung. Neben der Polymerforschung, die Prof. Dr. Neffe vorantreiben wird, werden auch andere Forschungsgruppen an der BTU aktiv, die sich mit nachhaltigen Materialien befassen. Dazu zählen verschiedene biologische und chemische Ansätze zur Schaffung von Materialien, die minimalen Einfluss auf die Umwelt haben.
Ein Beispiel dafür ist die Forschung zu bioabbaubaren Kunststoffen, die unter besonderen Bedingungen in der Natur abgebaut werden können, wodurch die Probleme der Mikroplastikverschmutzung verringert werden. Die BTU arbeitet auch eng mit lokalen Unternehmen und internationalen Partnern zusammen, um die Anwendung des entwickelten Wissens in der Industrie zu fördern und zu verbessern.
Verbindungen zu Industrie und Wissenschaft
Die BTU Cottbus-Senftenberg ist bekannt für ihre enge Zusammenarbeit mit der Industrie, was für die Relevanz und Anwendbarkeit ihrer Forschung spricht. Die Berufung von Professor Neffe und seiner Forschung auf dem Gebiet der biobasierten und bioinspirierte Polymere stellt eine ideale Rahmenbedingung dar, um innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln.
Die geplante Vernetzung mit Partnerinstitutionen, wie dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung in Potsdam-Golm, stärkt diesen Ansatz. Solche Partnerschaften sind essentiell, um den Austausch zwischen Theorie und Praxis zu fördern und die Entwicklung zukunftsweisender Technologien voranzutreiben.
Aktuelle Entwicklungen im Bereich nachhaltige Materialien
In den letzten Jahren hat die Forschung zu nachhaltigen Materialien stark an Fahrt aufgenommen. Ein Trend in der Materialwissenschaft ist der Fokus auf zirkuläre Prozesse und Recycling. Die Entwicklung von Materialien, die sowohl umweltfreundlich als auch funktional sind, ist ein zentrales Anliegen der Forschungsgemeinschaft.
Laut einer Umfrage des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2022 hatten 62 % der Deutschen das Gefühl, dass die Ansätze zur Reduzierung von Kunststoffabfällen nicht ausreichend sind. Das weist darauf hin, dass es nicht nur einen Bedarf an nachhaltigen Lösungen gibt, sondern auch an einer steigenden Sensibilität der Öffentlichkeit für Umweltfragen. Durch die Förderung von Forschungsinitiativen und Bildungsprogrammen an Universitäten wie der BTU können zukünftige Generationen besser vorbereitet werden, diesen Herausforderungen zu begegnen.
Die Integration von nachhaltigen Verfahren in der Chemie ist somit nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit, die Forscher und Unternehmen gleichermaßen angehen müssen.
– NAG