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Lausitz im Wandel: Milliarden für Projekte, aber wo sind die Fachkräfte?

Strukturwandel in der Lausitz: Trotz Milliardenförderung des Bundes für innovative Projekte fehlt es an Fachkräften, während die Region mit einem dramatischen demografischen Rückgang kämpft und sich auf der Suche nach talentierten Arbeitskräften gegen ein negatives Image behaupten muss!

In der Lausitz stehen sowohl die Industrie als auch die Zukunft der Region vor einem tiefgreifenden Wandel. Milliardenbeträge des Bundes fließen in den Strukturwandel, um die Region nach dem geplanten Kohleausstieg bis 2038 neu zu gestalten. Cottbus ist ein Beispiel für die Bemühungen, neue Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen zu schaffen, doch die Region hat mit einem erheblichen Fachkräftemangel zu kämpfen.

Im Zentrum der Entwicklungen steht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Cottbus, wo an innovativen Technologien gearbeitet wird. Professor Uwe Riedel beschreibt stolz die Fortschritte in der Forschung, doch gleichzeitig offenbart er ein zentrales Problem: „Wir möchten unsere Mitarbeiterzahl von derzeit 72 auf 120 erhöhen, aber qualifizierte Fachkräfte zu finden, ist eine Herausforderung“, sagt er. Dies ist ein gemeinsames Problem vieler Unternehmen in der Lausitz, die dringend nach Fachkräften suchen, um die Innovationskraft der Region zu sichern.

Finanzierung des Wandels und Chancen für die Region

Die Bundesregierung hat als Teil des Strukturstärkungsgesetzes insgesamt 40 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Über zehn Milliarden Euro hiervon fließen direkt nach Brandenburg. Diese Investitionen sind darauf ausgelegt, die wirtschaftliche Basis der Region zu diversifizieren und langfristige Perspektiven zu schaffen. Ziel ist es, die Fehler der 1990er Jahre zu vermeiden, als zahlreiche Arbeitsplätze verloren gingen, ohne dass adäquate Alternativen bereitstanden. Das Eisbahnwerk, das bis zu 1.200 Arbeitsplätze verspricht, und die Medizinische Universität Lausitz, die dringend benötigte Ärzte ausbilden soll, wurden als Leuchtturmprojekte ins Leben gerufen.

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Doch die neu geschaffenen Arbeitsplätze stehen in Konkurrenz zueinander. Es entsteht ein intensiver Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte, insbesondere in der kleinen und mittleren Unternehmen der Region. Dies trägt dazu bei, dass nicht nur die großen Projekte um geeignete Mitarbeiter kämpfen, sondern auch die traditionelleren Unternehmen der Lausitz unter Druck geraten.

Für den Fortschritt der Energiewende ist es entscheidend, dass genügend Fachkräfte schnell zur Verfügung stehen. Professor Riedel warnt davor, dass die Innovationsgeschwindigkeit leiden könnte: „Wenn wir langsamer Leute finden als wir Ideen entwickeln, dann bremst das den Fortschritt“, erklärt er und fordert eine koordinierte bundesweite Initiative gegen den Fachkräftemangel.

Demografische Herausforderungen und Imageprobleme

Die demografische Situation in der Lausitz ist angespannt. Laut einer Studie der Brandenburgischen Technischen Universität fehlen bis 2038 bis zu 60.000 Fachkräfte. Gesine Grande, Präsidentin der Universität, hebt hervor, dass es an der Region liegt, die verlorenen Jahre nach der Wende aufzuholen. Viele junge Menschen haben die Lausitz vor Jahren verlassen, was die derzeitige Kinder- und Studierendenzahlen drastisch reduziert hat.

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Ein weiteres Hindernis ist das Imageproblem der Region. Cottbus hat sich in der Vergangenheit einen Ruf erarbeitet, der nicht unbedingt als einladend gilt – implizite und explizite Vorurteile gegenüber Zuwanderern tragen dazu bei, die Attraktivität zu vermindern. Doreen Mohaupt aus dem Stadtentwicklungsamt erklärt: „Wir müssen aktiv gegen dieses Image ankämpfen. Es liegt an uns, die Region mit neuen Arbeitsplätzen und Lebensqualität zu füllen.“ Cottbus plant, 10.000 neue Wohnungen zu errichten und die Infrastruktur weiter auszubauen, um potenzielle Zuwanderer zu gewinnen.

Eine von den Neuzuziehenden, Stefanie de Graaf, sieht die Chance in der Region. Die gebürtige Niederbayerin kam aus dem kanadischen Vancouver nach Cottbus, um an Technologien zur Entwicklung elektrifizierter Luftantriebe mitzuarbeiten. Sie sagt: „Ich bereue meine Entscheidung nicht. Ich kann hier nicht nur technologisch beitragen, sondern auch aktiv am Strukturwandel mitwirken.“

Insgesamt steht die Lausitz vor der Herausforderung, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Der Wille ist da, doch ohne ausreichend Fachkräfte könnte der Wandel doch langsamer vonstattengehen als erhofft. Die Region sucht nun nach Lösungen, um die Weichen für eine erfolgreiche Transformation zu stellen und das notwendige Personal zu gewinnen.

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