Die Herausforderungen des Lebens als alleinerziehende Mutter sind vielfältig. Simona R., 32 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern, ist da keine Ausnahme. Die Berlinerin hat sich in den letzten Jahren einer finanziellen Realität stellen müssen, die viele ihrer Altersgenossen vermutlich nicht kennen. Sie machte eine Ausbildung und kämpfte gleichzeitig mit den Kosten des täglichen Lebens, die einfach nicht ausreichen, um den Kindern mehr als das Notwendigste zu bieten.
Vor zwölf Jahren war Simona das letzte Mal im Urlaub, selbst bezahlt und in Tunesien. Seitdem, mit der Verantwortung als alleinerziehende Mutter, ist dieser Traum aus finanziellen Gründen in weite Ferne gerückt. Ihr monatliches Einkommen setzt sich aus mehreren Quellen zusammen: 602 Euro Unterhaltsvorschuss, 500 Euro Kindergeld, 348,68 Euro Bürgergeld und 150 Euro für Weiterbildung – doch dies reicht nicht, um auch nur einen Urlaub anzusparen.>“
Ein unvergessliches Erlebnis
Doch nicht alles ist verloren. Im Rahmen einer besonderen Initiative ermöglichte die Caritas Spandau Simona und anderen Alleinerziehenden eine Reise ans Meer. Diese Möglichkeit hat bei den Kindern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Es war das erste Mal, dass sie das Meer gesehen haben. Das werde ich niemals vergessen“, erzählt Simona voller Emotionen. Ihre Kinder liefen über den Strand, sprangen ins Wasser und weinten vor Freude. Solche Erlebnisse sind unbezahlbar und bieten eine Flucht aus dem oft trüben Alltag.
Diese Reise war nicht nur eine entspannende Auszeit, sondern auch eine Gelegenheit, sich mit anderen Alleinerziehenden auszutauschen: „Es war einfach toll, mit den anderen zu reden, die in der gleichen Situation sind. Dann hat man sich einfach stärker gefühlt. Man war nicht allein.“ Der Kontakt zu anderen Alleinerziehenden hat ihr nicht nur neue Freundschaften gebracht, sondern auch einen Hauch von Hoffnung.
Die Caritas übernahm nicht nur die Reisekosten, sondern unterstützte Simona auch mit einem kleinen Budget für Ausgaben vor Ort. „Wenn ich daran denke, stehen mir die Tränen in den Augen“, meint sie rührend. Dies zeigt, wie wichtig solche Initiativen sind, um den Menschen eine Auszeit vom stressigen Alltag zu ermöglichen.
Ein Blick in die Zukunft
Heute, nach zwei erfolgreichen Reisen in den letzten Jahren, hofft Simona, dass sie in der Lage sein wird, ihren Kindern auch wieder kleinere Wünsche zu erfüllen, wie etwa neues Spielzeug. Ihre Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten wird sie nächstes Jahr abschließen. Ihr Ziel: unabhängig werden und eine bessere Lebensqualität für sich und ihre Kinder schaffen. „Es wäre einfach schön, mal wieder ein Wochenende lang einen Ausflug zu machen“, gesteht sie.
Obwohl der Alltag als alleinerziehende Mutter oft herausfordernd ist und die finanzielle Situation einen erheblichen Einfluss auf das Leben hat, bleibt Simona optimistisch. Ihre Kinder haben den Druck, nicht gemeinsam verreisen zu können, hervorragend verarbeitet. Sie freuen sich über kleine Dinge und erfreuen sich am Zusammensein mit anderen Kindern. „Erst vor zwei Jahren mussten wir uns mit gebrauchten Sachen begnügen, jetzt hoffe ich, dass ich meinen Kindern auch mal das kaufen kann, was sie wirklich wollen“, lächelt sie.
Der Weg ist noch lang, doch mit einem starken Willen und der Unterstützung von Programmen wie denen der Caritas wird es für Simona und ihre Kinder vielleicht bald wieder zu einem unvergesslichen Urlaub am Meer reichen. Solche Geschichten sind wichtig, denn sie zeigen, dass es nicht nur um materielle Dinge geht, sondern auch um die wertvollen Erlebnisse, die das Leben bereichern.
– NAG