Potsdam, 3. September 2024. Heute fand im Landtag ein bedeutendes Treffen statt, bei dem haupt- und ehrenamtliche Bürgermeisterinnen aus Brandenburg zusammenkamen. Dieses Event wurde von Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke geleitet und markiert das zweite Netzwerktreffen dieser Art seit der Gründung des Netzwerks zu Beginn des Jahres. Ziel dieser Initiative ist es, eine Plattform für den Austausch und die Unterstützung von Frauen im Amt zu schaffen.
In ihrer Eröffnungsrede wies Prof. Dr. Liedtke auf die wichtige Rolle hin, die solch ein Netzwerk für Bürgermeisterinnen spielt. Sie betonte die spezifischen Herausforderungen, mit denen Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen konfrontiert sind. „Die Anforderungen und Erwartungen an eine Bürgermeisterin unterscheiden sich erheblich von denen an einen Bürgermeister“, erklärte sie. Häufig seien die Erwartungen an Leistung, Verhalten oder sogar das äußere Erscheinungsbild von Frauen im Amt strenger und vielfältiger.
Herausforderungen für Bürgermeisterinnen
In Brandenburg liegt der Anteil der hauptamtlichen Bürgermeisterinnen bei nur etwa 18 Prozent. Bundesweit sind es sogar weniger als 10 Prozent. Studien der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) haben gezeigt, dass Frauen besonders oft mit einem besonderen Satz an Herausforderungen zu kämpfen haben, die von Beleidigungen über Bedrohungen bis hin zu sexueller Belästigung reichen. Die größte Hürde, die viele Bürgermeisterinnen ansprechen, ist die immense zeitliche Belastung, die mit der Ausübung ihres Amtes verbunden ist.
Das Treffen heute konzentrierte sich darauf, die Strukturen und Ziele des Netzwerks weiterzuentwickeln. Zu den Diskussionen war auch der Städte- und Gemeindebund Brandenburg eingeladen, um gemeinsam nach Lösungen und Wegen zu suchen, das Netzwerk zu stärken und effektiver zu gestalten. Es war ein wichtiger Schritt in der Schaffung einer unterstützenden Gemeinschaft für Frauen, die in der Politik engagiert sind.
Durch den Austausch von Erfahrungen und Strategien wollen die Bürgermeisterinnen nicht nur ihre individuellen Herausforderungen besser meistern, sondern auch ein stärkendes Umfeld schaffen, das andere Frauen ermutigt, ebenfalls politische Ämter zu übernehmen. In Anbetracht der überwiegend männlich dominierten Strukturen ist es von enormer Bedeutung, dass Frauen in Führungspositionen eine Stimme erhalten und sichtbar werden.
Das Ziel des Netzwerks ist nicht nur der Austausch untereinander, sondern auch die Förderung der Sichtbarkeit von Bürgermeisterinnen in Brandenburg und darüber hinaus. Eine stärkere Vertretung von Frauen in politischen Ämtern könnte langfristig zu einem Umdenken in der Politik führen, wo Vielfalt als Stärke betrachtet wird und nicht als Nachteil.
– NAG