Die Landtagswahlen in Brandenburg haben erneut Aufsehen erregt, vor allem durch die überraschenden Ergebnisse populistischer Parteien. Dietmar Woidke, der Kandidat der SPD, konnte zwar den Wahlsieg für sich verbuchen, doch die Alternative für Deutschland (AfD) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) haben sich in vielen Regionen stark präsentiert.
In Ostdeutschland herrscht seit den Wahlen ein spannendes politisches Klima. Während die AfD nur in Thüringen als Wahlsieger hervorging, zeigt das Ergebnis in Brandenburg jedoch, dass die Partei dort bedeutende Zuwächse erzielen konnte. Besonders die ländlichen Regionen führten zu beeindruckenden Stimmengewinnen. So wurde im Wahlkreis Prignitz II ein Anstieg von 10,5 Prozentpunkten verzeichnet.
Stimmengewinne der AfD
Die AfD konnte in allen Wahlkreisen Brandenburgs Gewinne verbuchen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Wahlkreis Spree-Neiße II, in dem der AfD-Kandidat Michael Hanko beeindruckende 46,5 Prozent der Erststimmen erhalten hat. Auch im Wahlkreis Dahme-Spreewald III konnte der Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt sein Direktmandat mit 39,3 Prozent sichern.
Besonders auffällig ist der Erfolg der AfD in einigen kleinen Dörfern an der Grenze zu Sachsen. In Orten wie Tschernitz und Hirschfeld schnappte sich die Partei weit mehr als die Hälfte der Stimmen. In Hirschfeld lag der Stimmenanteil der AfD bei atemberaubenden 61,3 Prozent, was darin mündete, dass drei Viertel der Stimmen an rechtsextreme oder populistische Parteien gingen. Das BSW konnte hier 11,2 Prozent erzielen.
Im Vergleich dazu schnitt die AfD in Städten wie Frankfurt an der Oder und Cottbus weniger gut ab. In diesen Städten musste sie sich in der Zweitstimmenwertung der SPD geschlagen geben, die mit knappen Ergebnissen jeweils knapp vorn lag.
Das BSW als neue politische Kraft
Die Neugründung BSW hat sich ebenfalls als starker Mitspieler in der brandenburgischen Politik erwiesen. Die noch junge Partei, unter der Führung von Sahra Wagenknecht, erzielte bei dieser Wahl 13,5 Prozent der Stimmen und konnte damit die CDU auf den vierten Platz verweisen. Dies ist bemerkenswert, bedenkt man, dass die Partei keine eigenen Direktkandidaten ins Rennen geschickt hat.
Einige der stärksten Ergebnisse erzielte das BSW im Nordwesten von Brandenburg, konkret in den Wahlkreisen Uckermark, Barnim und Märkisch-Oderland, wobei die Gemeinde Lychen mit einem Anteil von 19,6 Prozent hervorstach. Diese Wahlen haben die politische Landschaft Brandenburgs weiter diversifiziert, wobei mehr als 1,5 Millionen Bürger ihre Stimme abgaben. Die Wahlbeteiligung lag mit 72,9 Prozent um einiges höher als bei der letzten Wahl, wo nur 61,3 Prozent zur Urne gingen.
Diese Begebenheiten zeigen, dass die Wähler in Brandenburg nach neuen Angeboten suchen und die etablierten Parteien unter Druck setzen. Durch den Aufstieg der AfD und BSW wird die politische Auseinandersetzung in der Region weiter an Intensität gewinnen, was für die kommenden Monate spannende Entwicklungen verspricht. Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.t-online.de.