Es hat lange gedauert, doch nun ist sie zurück: die von der Stadt Brandenburg an der Havel so lange vermisste „Digitaluhr“ auf dem Neustädtischen Markt. Über 7.000 Tage nach ihrer letzten Übergabe hat die Uhr endlich eine Wiederbelebung erfahren, und das mit viel Engagement lokaler Firmen und Bürger. Ursprünglich wurde die Uhr am 30. Juli 2005 als Geschenk von Brandenburger Unternehmern wie Metallbau Windeck und Industrieelektronik Brandenburg übergeben. Nach einigen Jahren jedoch funktionierten die Anzeigen nicht mehr richtig, und mehrere Versuche, die Uhr zu reparieren, blieben erfolglos.
Der Wendepunkt kam im Jahr 2023, als Oliver Windeck, einer der ursprünglichen Initiatoren, gemeinsam mit Oberbürgermeister Steffen Scheller die Herausforderung annahm, das historische Stück wieder in Betrieb zu nehmen. Der Aufruf zur Unterstützung wurde schnell erhört: Durch die Initiative des BürgerServiceNetz-Vereins e.V. und den ersten Gesprächen im Frühjahr fanden sich zahlreiche Partner, die bereit waren, Hand anzulegen.
Gemeinsam stark für die Wiederbelebung
Im Juni 2024 startete die Demontage der defekten Uhr, und die Aufarbeitung begann in den Fabrikhallen der Metallbau Windeck. Windeck versprach, die von seiner Firma einst hergestellte Hülle zu renovieren und war optimistisch, dass die Uhr im Herbst wieder aufgestellt werden könnte. Unterstützt wurde er dabei von der RFT-Gruppe, Stadtwerken Brandenburg, Bauunternehmern, Banken und vielen weiteren, die alle zu einer Vielzahl von Verbesserungen und Neuanpassungen beitrugen.
Die neue Uhr soll nicht nur die Zeit anzeigen, sondern auch eine Erneuerung des Stadtbildes mit sich bringen. Nach den Plänen von Architekt Sascha Kipferling wird die Uhr eine besondere Gestaltung erhalten, die an das alte, niedergebrannte Rathaus erinnert. Der Einsatz von Cortenstahl sorgt für eine ansprechende Optik, die nicht nur hübsch aussieht, sondern auch pflegeleicht ist.
Die technischen Details sind ebenfalls beeindruckend: THB-Professor Dietmar Wikarski und NPI-Chef Manuel Eckert entwickelten das "Herz" der Uhr. Die neuen Displays aus Plexiglas sind so aufgebaut, dass sie Datum, Uhrzeit und Temperatur klar und zuverlässig anzeigen. Es wird bewusst auf Spielereien verzichtet, die Funktionalität steht im Vordergrund. Ein programmierbares Laufschriftband ermöglicht es, Informationen über Veranstaltungen einzublenden, und sogar die Integration in das Warnsystem der Stadt wurde in Betracht gezogen.
Insgesamt haben die Projektpartner fast 40.000 Euro investiert, um diese Uhr zurück an den Neustädtischen Markt zu bringen. Oliver Windeck betont, dass es sich nicht nur um ein technisches Wiederbelebungsprojekt handelt, sondern um ein Geschenk an die Stadt und die Bürger. Solches bürgerschaftliches Engagement ist in Brandenburg an der Havel immer von großer Bedeutung gewesen. Laut Steffen Scheller ist es ein vorbildlicher Ansatz, der für zukünftige Projekte Nachahmung verdient.
In Erinnerung an die alten Zeiten wird die neue digitale Zeitankunft nicht nur die Zeit anzeigen, sondern auch als Symbol für Zusammenhalt und gemeinschaftliches Engagement währen. Das Einbringen von kreativen Lösungen, technischem Know-how und umfangreicher Unterstützung der Bürger zeigt, wie wichtig solch gemeinschaftliche Projekte für das Stadtleben sind. Die Stadt Brandenburg kann sich auf eine neue alte Zeitmesser freuen, der in neuem Glanz erstrahlen wird.
Mehr Informationen zu diesem und anderen lokalen Themen finden sich auf www.stadt-brandenburg.de.
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