BrandenburgBrandenburg an der Havel

Brandenburgs letzte Antiquitäten-Händlerin kämpft um das Überleben!

In Brandenburg an der Havel gibt es nur noch eine Trödelhändlerin, die das Erbe einer ganzen Branche bewahrt: Angela Nordhorst. Seit über 30 Jahren hat sie ihr Geschäft „Antik, Kunst und Trödel“ betrieben und ist mittlerweile die Letzte ihrer Art in der Stadt. In einem ehemaligen Schulgebäude am Gotthardtkirchplatz entdeckt man eine bunte Mischung aus alten Schätzen, die Geschichten erzählen und die Neugier der Besucher wecken.

Nordhorsts Laden ist mehr als nur eine Verkaufsstelle für Antiquitäten. Er ist ein Ort der Erinnerung und Nostalgie. Viele Kunden treten ein, um nach einem bestimmten Stück zu suchen oder lassen sich einfach von den Farben und Formen der Objekte inspirieren. „Manchmal reicht es, nur eine Farbe oder eine Form zu haben, um die Suche zu beginnen“, sagt Nordhorst. Doch sie bedauert, dass das Interesse an solchen Antiquitäten in den letzten Jahren nachgelassen hat.

Antiquitäten und sinkendes Interesse

Laut Angela Nordhorst haben viele Menschen ihre Ankäufe auf Online-Plattformen verlagert. „Die jüngeren Leute haben andere Interessen“, bemerkte sie und fügte hinzu, dass der Altersdurchschnitt ihrer Kunden steige. „Während für eine alte Kaffeekanne noch Interesse besteht, verkauft sich ein komplettes Service kaum noch.“

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Besonders seit der Corona-Pandemie merken sie einen Rückgang. „Alle mussten ihre Läden schließen und die Flohmärkte blieben geschlossen. Viele entdeckten, dass sie auch online fündig werden können“, erklärte sie. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Nordhorst optimistisch bezüglich des Nachschubs für ihren Laden. Immer mehr Menschen ziehen in kleinere Wohnungen und trennen sich von ihrem Hab und Gut, was ihr ein stetiges Angebot an neuen Objekten sichert.

Das Sortiment, das Angela Nordhorst zusammenstellt, spiegelt nicht nur ihren persönlichen Geschmack wider, sondern auch die Vorlieben ihrer Stammkundschaft. „90 Prozent der Sachen, die Sie bei mir finden, kaufe ich auf, weil sie mir gefallen“, so die Trödelhändlerin mit einem Lächeln.

Trotz des rückläufigen Interesses an Antiquitäten, nutzen Touristen die Gelegenheit, beim Besuch der Gotthardtkirche ihren Weg in ihren Laden zu finden. „40 Prozent meiner Kunden sind Touristen. Sie wollen die älteste Kirche Brandenburgs sehen und entdecken dadurch auch mich“, sagte sie.

Angela Nordhorst begann ihre Karriere in der Antiquitätenbranche lange bevor sie ihr eigenes Geschäft eröffnete. Schon in der DDR arbeitete sie im Blaudruck-Café in der Steinstraße, wo sie bereits mit Antiquitäten und Kunstgewerbe in Kontakt kam. Nach der Wende wurde sie in der Lage, ihre Leidenschaft zu ihrem Beruf zu machen. „Es macht mir Freude, von schönen alten Dingen umgeben zu sein“, sagt sie.

Mit 64 Jahren ist sie zwar nicht mehr so kräftig wie in jüngeren Jahren, dennoch ist ihre Begeisterung für die Antiquitäten ungebrochen. „Ich werde es so lange machen, wie ich es kann“, betont sie. Angela Nordhorst zeigt eine unvergleichbare Liebe zu ihrem Beruf und widmet sich mit Hingabe der Welt der Antiquitäten.

Das bunte Treiben um ihren Laden, der über 20 Jahre als Antiquitäten-Geschäft fungiert, wird weiterhin ein Anziehungspunkt für alte und neue Liebhaber von Geschichte und Kunst in Brandenburg an der Havel bleiben. Nordhorsts unermüdlicher Einsatz und ihre Leidenschaft sorgen dafür, dass die Old-school-Trödelkultur in der Stadt nicht vollständig verschwindet. Ihrer vielfältigen Sammlung, die das Herzstück ihres Ladens bildet, bleibt nur zu wünschen, dass sie weiterhin Schätze aus vergangenen Zeiten beherbergen kann.

Für weitere Informationen und spannende Einblicke in diese besondere Welt der Antiquitäten, sehen Sie die Berichterstattung auf www.maz-online.de.

Quelle/Referenz
maz-online.de

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