In Brandenburg stehen die Landtagswahlen bevor, und die Zahlen deuten auf eine deutliche Zunahme von Briefwählern hin. Landeswahlleiter Josef Nußbaum berichtet von beeindruckenden 356.000 Anträgen auf Briefwahl. Das entspricht fast 17 Prozent der wahlberechtigten Personen, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den rund 205.000 Anträgen zum gleichen Zeitpunkt der vorherigen Wahl im Jahr 2019 darstellt. Die Wähler im Bundesland sind am 22. September aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben.
Dieser Trend zur Briefwahl könnte nicht nur für ein erhöhtes Wähleraufkommen sorgen, sondern auch für eine massive Veränderung im Wahlverhalten. Bei der letzten
lag die Quote bei etwa 10 Prozent. Es scheint, als könnte der anhaltende Trend zu mehr Briefwählern jetzt wirklich an Fahrt gewinnen.Die aktuellen Umfragen zeigen ein spannendes Bild
In der neuesten Umfrage des Instituts Infratest dimap, die für den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) durchgeführt wurde, führt die Alternative für Deutschland (SPD) mit 23 Prozent. Beide Parteien konnten im Vergleich zur Umfrage im Juli um vier Prozentpunkte zulegen, was auf eine dynamische Wählerlandschaft hindeutet. Die Christlich Demokratische Union (CDU) ist mit 18 Prozent auf dem dritten Platz, während das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 15 Prozent und die Grünen mit 5 Prozent folgen. Die Linke und die BVB/Freie Wähler kommen auf 4 und 3 Prozent.
) mit 27 Prozent, gefolgt von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (Obwohl der Wahlkampf an Fahrt gewinnt, betont Nußbaum die Unsicherheiten, die Umfragen mit sich bringen. Er erklärt, dass sie lediglich das Meinungsbild zu einem bestimmten Zeitpunkt widerspiegeln und keine Vorhersagen für das Wahlergebnis sind. Die tatsächlich gewählte Zusammensetzung des Landtages kann also durchaus abweichen.
Wichtige Sicherheitsvorkehrungen
Mit Blick auf den Wahlabend rechnet der Landeswahlleiter damit, dass das vorläufige Wahlergebnis nach 23 Uhr bereitgestellt wird. Dies wurde als präventive Maßnahme ergriffen, um Probleme wie die jüngsten Schwierigkeiten in Sachsen zu vermeiden, wo ein Softwarefehler dazu führte, dass die Sitze im neuen Landtag fehlerhaft berechnet wurden. Anders als in Sachsen wird in Brandenburg ein manuelles Verfahren eingesetzt, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse genau erfasst werden.
Des Weiteren sind die
in Brandenburg sensibilisiert worden, um mögliche Manipulationen der Stimmzettel zu erkennen. In Sachsen waren Stimmzettel überklebt worden, um Stimmen einer rechtsextremen Partei zu entziehen. Diese Vorfälle haben die Aufmerksamkeit auf die Wichtigkeit der Genauigkeit bei der Stimmenauszählung gelenkt.Die Landtagswahl bringt auch eine Vielzahl von Wahlkandidaten mit sich. Insgesamt treten in Brandenburg knapp 500 Kandidatinnen und Kandidaten an, was die Wähler vor eine interessante Auswahl stellt. In den verschiedenen Wahlkreisen sind 44 unterschiedliche Stimmzettel verteilt, wobei die Bürger zwei Stimmen haben: Erststimme für einen Direktkandidaten und Zweitstimme für eine Landesliste von zwölf Parteien und einer politischen Vereinigung.
Unter den Kandidaten gibt es auch parteilose Bewerber und Vertretungen kleinerer Parteien, die versuchen, in den Landtag einzuziehen. Beispiele hierfür sind Einzelbewerber, die als nahestehend zur AfD gelten, und Parteien hingegen, die von Beobachtern des Verfassungsschutzes als rechtsextrem eingestuft werden. Eine spannende Wahl steht bevor, die möglicherweise auch weitere Wählergruppen anziehen wird.
Für Menschen mit Behinderungen, insbesondere Blinden und Sehbehinderten, gibt es besondere Hilfsmittel, um die Teilnahme an der Wahl zu erleichtern. Der Landesvorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverbandes, Bodo Rinas, hebt die Wahlschablonen hervor, die es ermöglichen, den Stimmzettel eigenständig auszufüllen. Dies stellt einen Schritt in Richtung mehr Selbstständigkeit und Teilhabe dar, was in der heutigen Wahlzeit von großer Bedeutung ist.
– NAG