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Brandenburgs Jagdverband fordert striktere Wolfskontrolle: Kommt die Jagd?

In Brandenburg fordert der Landesjagdverband dringend die Aufnahme von Wolfsjagd und einer Obergrenze für den Wolf im neuen Koalitionsvertrag, um die steigenden Übergriffe auf Nutztiere zu stoppen und die kontrollierte Jagd im November und Dezember zu ermöglichen – ein umstrittener Schritt inmitten hitziger Debatten zwischen Naturschützern und Landwirten!

Potsdam – Der bevorstehende Koalitionsvertrag der künftigen Landesregierung in Brandenburg könnte eine entscheidende Wende in der Wolfspolitik einleiten. Der Landesjagdverband hat eindringlich gefordert, dass die Jagd auf Wölfe offiziell ermöglicht wird. Geschäftsführer Kai Hamann betont die Notwendigkeit fester Jagdzeiten, um die Problematik der steigenden Wolfsübergriffe auf Nutztiere zu adressieren. „Wir brauchen eine feste Jagdzeit für den Wolf“, erklärt Hamann und spricht sich auch für eine Obergrenze der Wolfspopulation in Brandenburg aus.

Angesichts der jüngsten Entwicklungen, bei denen die Zahl der gerissenen Weidetiere kontinuierlich steigt, sehen sich die Weidetierhalter unter Druck. Hamann hebt hervor, dass der Abschuss einzelner problematischer Wölfe nicht ausreicht und eine umfassendere Regelung nötig ist. Vor Kurzem stimmten Vertreter der EU-Staaten, einschließlich Deutschland, für eine Absenkung des Wolfschutzes. Diese Entscheidung könnte weitreichende Konsequenzen für den Umgang mit den Tieren haben.

Wolfsschutz in der Kritik

Die Spannungen zwischen Naturschützern und Landwirten nehmen zu. Während Weidetierhalter über Zäune springen und Schafe sowie andere Tiere reißen, warnen Verbände wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) vor den Gefahren eines Lockerungsansatzes des Wolfsschutzes. In den letzten Monaten kam es auch zu illegalen Abschüssen: Laut Statistiken wurden in diesem Jahr in Brandenburg bereits vier Wölfe getötet, wobei diese Vorfälle oft kaum geahndet werden.

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Die Jagd auf Wölfe und deren Schutzstatus stehen im Mittelpunkt der aktuellen Debatte. Hamann schlägt vor, Jagdzeiten auf November und Dezember festzulegen. Dies würde Jägern ermöglichen, Wölfe während der Drückjagden zu erlegen, was als effektiv angesehen wird. In diesen Monaten könnten die Wölfe aufgrund von Störungen im Wald aktiver werden. Hamann fordert dringend, die Zahl der Wölfe in Brandenburg zu regulieren und auf unter 1.000 Tiere zu beschränken, um die steigenden Übergriffe auf Nutztiere zu minimieren.

Die erneute Diskussion um den Wolf findet in einem Kontext statt, in dem die Bundesregierung einen neuen Kurs in der Wolfspolitik einschlägt. Umweltschutzministerin Steffi Lemke erklärte, dass der Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft werden sollte. Diese Maßnahme soll den Behörden mehr Flexibilität im Umgang mit sogenannten „Problemwölfen“ geben. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Lemke betont, dass dies nicht zu ungeregelten Abschüssen führen dürfe. Die Komplexität der Situation ist hoch, da der Schutz der Wölfe mit den Interessen der Landwirte in Einklang gebracht werden muss.

Ein Besorgnis erregender Aspekt ist das Ansteigen der bestätigten Wolfsrudel. In der Saison von 2022/2023 stieg die Zahl der Wolfsfamilien in Brandenburg auf 52, was ein Anstieg gegenüber den Vorjahren darstellt. Gleichzeitig haben sich auch die Übergriffe auf Weidetiere erhöht, von 297 im Jahr 2022 auf 358 im vergangenen Jahr. Dies wirft die Frage auf, wie die Balance zwischen dem Schutz der Wölfe und den Interessen der Landwirte gewahrt werden kann.

Die Debatte um die Wolfsjagd und die damit verbundenen Regelungen wird sicherlich auch in Zukunft ein kontroverses Thema bleiben. Angesichts der steigenden Belastung durch Wolfsübergriffe und der Forderungen nach effektiven Lösungen, werden weitere Diskussionen und möglicherweise Maßnahmen folgen müssen.

Die hinter diesen Entwicklungen stehenden Argumente und Positionen verdeutlichen, wie vielschichtig das Thema ist und wie dringend ein geregelter Umgang angestrebt wird. Ob und wie die neue Koalition diesen Herausforderungen begegnen wird, bleibt abzuwarten. Für weiterführende Informationen und einen tieferen Einblick in die Materie, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.sueddeutsche.de.

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