Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Baumsicherheit in Brandenburg
Die fortschreitende Veränderung des Klimas stellt nicht nur die Natur, sondern auch die Menschheit vor neue Herausforderungen. Besonders in städtischen und parkähnlichen Gebieten kann dies zu gefährlichen Situationen führen. Wissenschaftler in Brandenburg setzen daher modernste Messmethoden ein, um die Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf Bäume zu erforschen, und wollen so die Sicherheit in öffentlichen Parks erhöhen.
Technologie im Dienst der Baumsicherheit
In der Oberförsterei Reiersdorf bei Templin (Uckermark) nutzen Forscher der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) innovative Dendrometer, um das Wachstum und Schrumpfen von Bäumen zu überwachen. Diese Geräte messen präzise Veränderungen im Baumumfang und liefern wichtige Daten darüber, wie verschiedene Bäume auf Stress aus ihrer Umgebung reagieren, besonders bei extremen Wetterbedingungen. Laut Ina Holst, einer der Wissenschaftlerinnen, die an dem Projekt „pro Öko-Forst“ beteiligt ist, werden die erhobenen Daten bis Ende 2026 gesammelt, um ein besseres Verständnis für die physiologischen Reaktionen der Bäume zu gewinnen.
Frühwarnsystem für Parks
In Potsdam, etwa 100 Kilometer südwestlich von Templin, wird eine andere Technologie eingesetzt. Hier werden Seismografen, normalerweise für die Erdbebenforschung verwendet, an Bäumen installiert, um deren Bewegungen und Vibrationen zu erfassen. Gerd Helle vom Geoforschungszentrum Potsdam erläutert, dass dies helfen könnte, frühzeitig ABWARN-SIGNAL zu geben, bevor ein Baum seine Äste abwirft. Diese Systeme könnten vor allem für Parkverwaltungen von großem Nutzen sein, da sie dabei helfen, die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, ohne zuerst Bäume vorsorglich zu beschädigen.
Der Klimawandel und seine Auswirkungen
Die aktuelle Situation wird durch den Klimawandel verstärkt, der in letzter Zeit vermehrt zu Trockenheitsstress bei Bäumen führt. Dies kann plötzliche Astabbrüche zur Folge haben, was besonders in belebten Parks zu einem erheblichen Sicherheitsrisiko werden kann. Helle gibt zu bedenken, dass Parkverwaltungen oft vor der Herausforderung stehen, zwischen der Erhaltung der natürlichen Schönheit und der Sicherheit der Besucher abzuwägen. Durch die neue Technik erhalten sie nun wertvolle Daten, die ihnen helfen können, informierte Entscheidungen zu treffen.
Die Rolle der Datenanalyse
Um möglichst viele Erkenntnisse aus den gesammelten Daten zu ziehen, werden verschiedene Methoden kombiniert. Neben den seismografischen Messungen werden auch Drohnenflüge und Farbanalysen in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin in Betracht gezogen. Diese unterschiedlichen Technologien zielen darauf ab, ein umfassendes Bild des gesundheitlichen Zustands der Bäume zu entwickeln. Erste Ergebnisse werden bereits im Oktober dieses Jahres erwartet, was die Relevanz des Projekts unterstreicht.
Diese Forschungsinitiativen in Brandenburg sind nicht nur für die Wissenschaft von Bedeutung, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die Sicherheit in städtischen Räumen. Die Technologien bieten neue Möglichkeiten, die Interaktion zwischen Mensch und Natur sicherer zu gestalten, insbesondere in Zeiten des Klimawandels.
– NAG