In der kleinen Gemeinde Klettwitz, Brandenburg, wurde am 19. September ein bedeutender Schritt in der Welt der erneuerbaren Energien vollzogen: Die Grundsteinlegung für das weltweit höchste Windrad, das GICON®-Höhenwindrad. Mit einer beeindruckenden Gesamthöhe von etwa 360 Metern wird dieses Windrad nicht nur größer als der Eiffelturm, sondern stellt auch einen technologischen Meilenstein dar. Es könnte möglicherweise dazu führen, dass die Energieerträge mehr als doppelt so hoch sind wie bei herkömmlichen Windkraftanlagen.
Das Konzept hinter diesem außergewöhnlichen Projekt stammt von Horst Bendix, einem furchtlosen Ingenieur, der über Jahrzehnte an der Realisierung des Höhenwindrades gearbeitet hat. Leider konnte er die Grundsteinlegung nicht mehr erleben, da er im Vorjahr im Alter von 93 Jahren verstarb. Sein visionärer Ansatz, die starken Winde in großen Höhen zu nutzen, fand Unterstützung bei Rafael Laguna de la Vera, dem Direktor der Agentur für Sprung-Innovationen (Sprind). Das Projekt wird nun von GICON®, einer Technologiegesellschaft, im Auftrag der beventum GmbH, einer Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Sprunginnovationen, umgesetzt.
Technologische Neuerungen und Regionale Bedeutung
Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, betonte bei der Zeremonie die Wichtigkeit des Projektes: „Innovationen gefördert durch den Bund werden Realität in Brandenburg. Die Höhenwindanlagen sind ein leuchtendes Beispiel dafür.” Er erinnerte an die Herausforderungen, die mit der Akzeptanz solcher Großprojekte verbunden sind, und versprach, dass die Standortgemeinden von den Einnahmen profitieren würden.
Prof. Jochen Großmann, der Gründer und Geschäftsführer von GICON®, erklärte: „Mit dem GICON®-Höhenwindrad betreten wir neues Terrain in der Windenergie.“ Dies bedeutet, dass Windkraft auch an Orten umgesetzt werden kann, die bisher als ungeeignet galten. Diese Innovation könnte die Energiewende in Deutschland entscheidend vorantreiben.
Dr. Martin Chaumet, Geschäftsführer der beventum GmbH, unterstrich die Wichtigkeit des Projektes als Vorzeigeprojekt für die deutsche Wirtschaft. Er äußerte, dass mit dieser neuen Technologie nicht mehr nur bestimmte Flächen benötigt werden, sondern dass Windenergie auch an anderen Standorten realisiert werden kann.
Axel Vogel, der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg, hob hervor, dass Brandenburg bereits eine Vorreiterrolle bei erneuerbaren Energien spielt. „Brandenburg kann nun sagen, dass das höchste Windrad der Welt hier steht”, sagte er und wies auf die Herausforderungen hin, die eine solche Anlage mit sich bringt, insbesondere in Bezug auf die Akzeptanz der Bevölkerung.
Siegurd Heinze, der Landrat des Oberspreewald-Lausitz Kreises, sieht in diesem Projekt einen wichtigen Schritt in eine nachhaltige Zukunft. Er merkte an, dass dieses Windrad nicht nur klimaneutralen Strom liefert, sondern auch neue Arbeitsplätze schafft und sichert.
Der Bau des GICON®-Höhenwindrads wird als Leuchtturmprojekt angesehen und die Montage der ersten Turmelemente soll noch in diesem Jahr beginnen. Dieses Projekt könnte wegweisend für zukünftige Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien sein, insbesondere da diese Technologie in der Lage ist, den Flächenbedarf zu minimieren und in den nächsten zehn Jahren zusätzliche Energie von 30 bis 50 Terrawattstunden zu liefern.
Ein besonderer Hingucker ist, dass Science-Youtuber Jacob Beautemps den Windmessmast erklommen hat, um das Konzept des höchsten Windrades vorzustellen. Weitere Informationen über das Projekt finden sich unter www.sprind.org.